KEP-Markt auf Wachstumskurs

22. Juni 2017
Drei Milliarden Sendungen innerhalb eines Jahres – der deutsche Markt für Kurier-, Express- und Postdienste (KEP) ist weiter auf der Überholspur. Laut der KEP-Studie 2017 des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK) steigen nicht nur Umsatz und Beschäftigtenzahl ständig, sondern auch die Zahl der internationalen Sendungen. Der Brexit hat daher für die Branche eindeutige Konsequenzen.
Wie das Unternehmen KE-CONSULT Kurte&Esser im Auftrag des BIEK ermittelte, trugen vor allem B2C-Sendungen mit einem Plus von 13,2 Prozent zu dem Wachstum bei, während im gleichen Zeitraum die B2B-Sendungen nur um 0,6 Prozent zunahmen. Immer wichtiger werde aber das internationale Geschäft: Die Zahl internationaler Paketsendungen kletterte um 8,7 Prozent nach oben.
In diesem Zusammenhang ist auch der Brexit ein ernstes Thema für die Branche – 2016 war Großbritannien der fünftwichtigste Handelspartner Deutschlands. Der Studie zufolge gehen erste Schätzungen für den deutschen und britischen KEP-Markt von mit dem Brexit verbundenen Mehrkosten in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro aus. Für die Berechnung der zusätzlichen Transaktionskosten wurde die Zollabfertigung an vergleichbaren Destinationen betrachtet, darunter
die System- und Informationskosten, die Kosten der Dokumentation und Abrechnung sowie der Personalbedarf.
Der Studie zufolge stieg das Sendungsvolumen der deutschen KEP-Branche im vergangenen Jahr um rund 7,2 Prozent auf insgesamt 3,16 Milliarden Sendungen – das entspreche pro Zustelltag mehr als zehn Millionen Sendungen. Auch die Zahl der Beschäftigten legte zu, um 10.000 auf rund 219.400 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz der KEP-Branche verbesserte sich um 6,2 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro.
Florian Gerster, Vorsitzender des BIEK, nennt den Sendungsrekord „eine außerordentliche Leistung“. Es zeige sich, dass KEP-Dienste für den weltweiten E-Commerce unerlässlich sind. „Und die Perspektiven sind gut. Denn selbst wenn unsere Branche Unplanbares im Griff behalten muss, wird unser Wachstum weitergehen.“