BIEK: KEP-Studie 2020

17. Juni 2020
Die KEP-Branche verzeichnet ein größeres Wachstum als der restliche Logistikmarkt. Dies zeigt die aktuelle KEP-Studie des Bundesverbands BIEK.
Im vergangenen Jahr stieg das Sendungsvolumen des deutschen KEP-Marktes um 3,8 Prozent oder 130 Millionen Sendungen auf insgesamt 3,65 Milliarden Sendungen. Das sind pro Zustelltag rund 12 Millionen Sendungen, insgesamt werden rund sieben Millionen Kunden pro Tag beliefert. Das geht aus der aktuellen Studie „Verbinden, sichern und versorgen“ hervor, die der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) heute veröffentlichte.
Beschäftigungszahlen steigen weiter
Demnach hat die Branche 2019 ihren Gesamtumsatz um 900 Millionen auf 21,3 Milliarden Euro gesteigert, und auch die Zahl ihrer Beschäftigten deutlich erhöht, um dem Zuwachs im Sendungsvolumen gerecht zu werden. Fast 400.000 Beschäftigte sind demnach von der KEP-Branche abhängig.
Branche wächst weiter
„Die beste Nachricht: Die KEP-Branche wächst weiter, auch in der Krise“, sagte BIEK-Vorsitzender Marten Bosselmann bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Zudem habe die Branche in der Corona-Krise gezeigt, wie systemrelevant sie ist: Die Dienstleister hätten unter anderem Krankenhäuser, Labore und weitere medizinische Einrichtungen mit dringend benötigen Gütern versorgt. „Ein besonderer Dank gilt daher unseren Zustellern, die buchstäblich Tag und Nacht unterwegs sind“, sagte Bosselmann – die Beschäftigten würden daher mindestens genauso wichtige Arbeit leisten wie Ärzte und Pflegepersonal.
Laut Dr. Klaus Esser, Geschäftsführer der Unternehmensberatung KE-Consult aus Köln und einer der Autoren der Studie, haben manche Unternehmen in der Corona-Krise allein durch die ununterbrochenen KEP-Dienstleistungen ihre Geschäfte aufrechterhalten können. Im Rahmen einer kurzfristigen Umfrage hatten die Autoren der Studie Marktbeteiligte zu den Folgen der Pandemie befragt, auch diese Ergebnisse flossen in die Studie mit ein.
B2B-Segment von Pandemie stark betroffen
Ein Ergebnis ist etwa, dass besonders das B2B-Segment des deutschen KEP-Marktes stark von der Pandemie betroffen war, da viele Firmen durch Kurzarbeit oder befristete Betriebsschließungen weniger Bedarf an KEP-Dienstleistungen hatten.
Das entspricht dem Trend, der sich auch 2019 im Markt feststellen ließ: Das Sendungsvolumen im Bereich B2C im Paketmarkt legte 2019 um 8,6 Prozent zu, vor allem dank des boomenden Onlinehandels. Gleichzeitig sanken die Mengen im Geschäft mit B2B-Kunden um 2,8 Prozent, vor allem aufgrund der schwächelnden Konjunktur in Bereichen wie Automotive und Maschinenbau.
B2C-Anteil weiter steigend
Ein Trend, der sich fortsetzen wird. Für dieses Jahr prognostizieren die Autoren der Studie einen Anteil des B2C-Markts im nationalen Paketsegment von 67 Prozent. Auch mittelfristig werde es ein überdurchschnittliches Wachstum bei den Paketen und bei den nationalen Sendungen geben - laut Esser werde somit bis 2024 eine jährliche Sendungsmenge von bis zu 4,48 Milliarden Sendungen möglich.