Knorr-Bremse steigert Umsatz und Gewinn
Knorr-Bremse hat gestern das vorläufige Ergebnis für das Jahr 2019 präsentiert. Umsatz und Gewinn sind deutlich gestiegen.
Demnach hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 einen vorläufigen Konzernumsatz von 6,937 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr (6,616 Milliarden Euro). Dabei wuchsen sowohl das Nutzfahrzeug- als auch das Schienenfahrzeugsegment nach Unternehmensangaben stärker als der jeweilige Markt. Auch der Gewinn des Münchner Bremssysteme-Herstellers legte zu: Das berichtete Ebitda stieg um 12,8 Prozent auf 1,329 Milliarden Euro (2018: 1,178 Milliarden Euro).
Im Segment Nutzfahrzeuge stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Prozent auf 3,280 Milliarden Euro (2018: 3,160 Milliarden Euro), obwohl die globale Nutzfahrzeugproduktion im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent abnahm. Der Auftragseingang sank 2019 um 4,9 Prozent auf 3,051 Milliarden Euro. Im Vorjahr konnte Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge hier noch Aufträge im Wert von 3,280 Milliarden Euro verzeichnen. Der Anteil des Nachmarktgeschäfts am Umsatz des Nutzfahrzeugsegments legte im Vergleich zu 2018 von 25,2 Prozent auf 25,7 Prozent zu. Zum Jahresende 2019 waren bei Knorr-Bremse 28.905 Mitarbeiter beschäftigt.
Unsicherheitsfaktor Coronavirus
Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Geschäftsjahr 2020 können laut Bernd Eulitz, Vorstandsvorsitzender von Knorr-Bremse, aufgrund des frühen Stadiums und der dynamischen Entwicklung derzeit noch nicht quantifiziert werden. Zumindest für das erste Halbjahr 2020 gehe man jedoch von negativen Auswirkungen aus. Für das China-Geschäft von Knorr-Bremse zeigte sich Eulitz auf der Jahrespressekonferenz des Konzerns indes gedämpft optimistisch: „Zum aktuellen Zeitpunkt sind wir weiterhin zuversichtlich, die Lieferung unserer Produkte ohne große Störungen gewährleisten zu können. Mehr als 80 Prozent unserer chinesischen Belegschaft durften inzwischen in unsere Werke zurückkehren, und die Produktion wird schnell auf die geplanten Kapazitäten hochgefahren.“
Trotz des stagnierenden Nutzfahrzeugmarkts ist man bei Knorr-Bremse davon überzeugt, die profitable Wachstumsstrategie in Richtung 2022 fortsetzen zu können. „Mit den im vergangenen Jahr eingeleiteten Maßnahmen zur Kosteneffizienz haben wir das Unternehmen gut auf ein vorübergehend schwächeres Wachstum im Nutzfahrzeugsegment vorbereitet. Wir werden auch weiterhin aktiv auf die vier Megatrends Urbanisierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mobilität setzen und weiter in Forschung und Entwicklung sowie IT investieren“, sagte Eulitz.
Klimaneutral bis 2021
Knorr-Bremse will zudem bis 2021 klimaneutral werden und wäre damit eines der ersten großen Industrieunternehmen, die dieses Ziel erreichen. „Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt unseres Geschäftsmodells. Der Wandel in der globalen Mobilität ist ein zentraler Faktor bei der Bekämpfung des Klimawandels. Mit unseren Produkten liefern wir überzeugende Antworten für nachhaltige Mobilitätslösungen der Zukunft“, gab sich Eulitz überzeugt.
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, wird Knorr-Bremse den Anteil selbsterzeugter erneuerbarer Energien schrittweise erhöhen und die Energieeffizienz aller Standorte kontinuierlich verbessern. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 halbiert werden. Darüber hinaus wird der Konzern zusätzlich CO2-Emissionen kompensieren, um die Klimaneutralität im kommenden Jahr zu erreichen.