KNV strukturiert nach Insolvenz um
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens ändert der Buchgroßhändler Koch, Neff und Volckmar (KNV) seinen Kurs. Künftig soll die Zustellung an die Kunden komplett durch Transportdienstleister erfolgen.
Ziel der neuen Transportorganisation ist es nach Angaben des Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt Tobias Wahl von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte, ineffiziente Doppelstrukturen abzubauen. Statt weiterhin noch eigene Fahrer einzusetzen, sollen zukünftig nur noch externe Dienstleister beauftragt werden, die bereits heute schon über 90 Prozent der Touren erbringen.
Die Belieferung der rund 7.000 KNV-Kunden erfolgt im Nachtsprung, bislang durch den sogenannten Bücherwagendienst mit mehr als 300 eigenen KNV-Fahrzeugen sowie Partnerunternehmen. Nachdem die Ware an deutschlandweit 22 Punkten umgeschlagen wird, erfolgt die Feinverteilung an die Buchhandelskunden. Neben der Schweiz und Österreich werden auch Kunden in 70 weiteren Ländern beliefert. Das Schwesterunternehmen KNO Verlagsauslieferung übernimmt als Fullservice-Anbieter für Verlage Lager, Distribution und weitere Dienstleistungen. Die Stuttgarter Unternehmensgruppe eröffnete im Mai das Insolvenzverfahren.
Demnach ist der Insolvenzverwalter der Ansicht, dass die ausschließliche Nutzung einer reinen Dienstleisterstruktur die Flexibilität erhöht und ein einheitlicheres sowie effizienteres Transportnetzwerk mit einer verbesserten Kostenstruktur ermöglicht. „Damit kann die Wettbewerbsfähigkeit des Transportbereichs der KNV Gruppe langfristig abgesichert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Eine neue Organisation von Touren und eine Anpassung der Struktur des Transportbereichs von KNV sei endgültig notwendig geworden, nachdem der Mitbewerber Umbreit vor Kurzem die gemeinsame Transportkooperation per Ende April 2019 aufgekündigt habe.
Laut der Mitteilung ist die Umstellung der Zustellung des Stuttgarter Unternehmens „mit Personalmaßnahmen verbunden“: Im Zuge der geplanten Strukturänderung sind 54 Mitarbeiter von einem Personalabbau betroffen. Gespräche über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan laufen bereits.