Verbände fordern europäische Lösung für Kombinierten Verkehr
Der Kombinierte Verkehr kann seine Rolle bei der Entlastung des Straßennetzes und der Verringerung von CO2-Emissionen nur spielen, wenn er ohne viel Bürokratie europaweit einheitlich aufgestellt ist. Darauf haben deutsche Transportverbände hingewiesen und dringend vor einem „Flickenteppich nationaler Regelungen“ gewarnt. Derzeit verhandeln die europäischen Verkehrsminister, das Europäische Parlament und die EU-Kommission über eine Neuregelung der entsprechenden Gesetzgebung. Die Minister hatten sich im Dezember weitgehend von einem europäischen Ansatz verabschiedet.
Der ursprüngliche Richtlinienvorschlag der EU-Kommission und die Position des Europäischen Parlaments müssten wieder an Gewicht gewinnen, betonen der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV), der Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Wenn sich die im Beschluss des EU-Rats festgehaltenen nationalen Einzelinteressen durchsetzten, wanderten internationale Transporte auf die Straße ab, zeigten sich die Verbände überzeugt.
Dabei könnten nach ihrer Einschätzung durchaus zusätzliche Wachstumsimpulse erzielt werden, dafür müsse aber die Definition für „nächstgelegenes geeignetes Terminal“ in allen Staaten einheitlich sein. Außerdem müsse die Definition für grenzüberschreitende Kombinierte Verkehre weiterhin auch die Vor- und Nachläufe einschließen, um den Straßentransport auf der ‚letzten Meile’ nicht zusätzlich zu behindern. Die KV-Förderung sollte generell zumindest auf deutschem Niveau erfolgen und dürfe nicht im Ermessen einzelner Mitgliedstaaten liegen, fordern die Verbände. Von Brüssel verlangen sie Rückgrat: „Bevor die EU-Kommission akzeptiert, dass der Kombinierte Verkehr deutlich geschwächt wird, sollte sie ihren ursprünglichen Vorschlag besser zurückziehen.“