Kombiverkehr: Sendungsvolumen geht um 5,7 Prozent zurück
Der Frankfurter KV-Operateur Kombiverkehr hat 2019 884.168 Lkw-Sendungen beziehungsweise 1,77 Millionen TEU im Kombinierten Verkehr transportiert.
Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der transportierten Sendungen damit um 5,7 Prozent zurück. Ursache dafür waren nach Unternehmensangaben unter anderem die konjunkturellen Rückgänge der Chemie- und Automobilindustrie, die sich verstärkt auf das nationale Sendungsvolumen ausgewirkt hätten.
„Steigende Frachtraumkapazitäten sorgten damit einhergehend für einen fallenden Straßenpreis, der es uns auch in Teilen des internationalen Verkehrs schwer machte, unsere Angebote am Markt zu platzieren“, sagt Kombiverkehr-Geschäftsführer Robert Breuhahn.
Positiv: Die mittlere Entfernung der Ladeeinheiten stieg weiter, damit erzielte das Frankfurter Unternehmen eine Gesamttransporttonnage von mehr als 20 Millionen Bruttotonnen. Laut Kombiverkehr wurden durch die Verlagerung der Lkw-Sendungen von der Straße auf die Schiene insgesamt 1,03 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Forderung nach Mautbefreiung für KV-Nutzer
Mittelfristig fordert das Unternehmen eine direkte Förderung der Unternehmen, die mit ihrem Engagement im Kombinierten Verkehr die Voraussetzung schaffen, die Klimaziele der Bundesregierung schneller zu erzielen. „Wir fordern daher als weitere wichtige Maßnahmen die Mautbefreiung im Vor- und Nachlauf zu den Terminals sowie, analog zu der Förderpraxis in vielen europäischen Ländern, eine sendungsbezogene finanzielle Unterstützung für die Nutzung des Kombinierten Verkehrs“, sagt Kombiverkehr-Geschäftsführer Riedl.
Im Nationalen Verkehr erreichte Kombiverkehr nach eigenen Angaben 2019 ein Sendungsaufkommen von 266.153 transportierte Sendungen (2018: 290.142). Dies war nach Unternehmensangaben auch bedingt durch den Wegfall eines Companytrain-Kunden auf einer Nord-Süd-Verbindung.
Minus und Plus im internationalen Verkehr
Im internationalen Verkehr verzeichnete der KV-Operateur einen Rückgang von 4,6 Prozent auf 618.015 transportierte Lkw-Sendungen. „Eine nicht zufriedenstellende Pünktlichkeitsquote auf einzelnen Relationen, Preisdifferenzen zwischen Straße und Schiene und besondere Wetterereignisse, die zum Beispiel den Zugverkehr im Alpentransit teilweise über mehrere Tage zum Erliegen brachten“, führten demnach in Teilmärkten „zu Sendungsverlusten, die letztlich nicht kompensiert werden konnten“, schreibt das Unternehmen.
Auf der anderen Seite konnte Kombiverkehr aber bei den internationalen Verkehren auch zulegen: In den Teilmärkten Dänemark, Ungarn und Schweden verzeichnete der Anbieter Steigerungsraten von bis zu elf Prozent, auch der Spanienverkehr legte um mehr als sieben Prozentpunkte zu. Und der im vergangenen Jahr neu eingeführte Zug Kreuztal/Kornwestheim–Verona Q.E. v.v. entwickelte sich laut Kombiverkehr nach einer Umstellung in der Traktion im Herbst des vergangenen Jahres „zu einem stabilen Zugprodukt innerhalb des Südeuropaverkehrs“.
Mehr Abfahrten in Richtung Schweden und Italien
Auf die anhaltende Nachfrage an Verkehren zwischen dem Ruhrgebiet und Schweden reagierte der Operateur, indem er auf der Verbindung Duisburg–Lübeck-Skandinavienkai die Zahl der Abfahrten von elf auf 16 Abfahrten erhöhte. Auch im Italienverkehr wurde die Frequenz des Zugangebotes gesteigert: Zwischen Hannover und Verona in Norditalien stehen jetzt fünf anstatt bisher vier Abfahrten pro Woche und Richtung zur Verfügung.
Flottenzuwachs für Tankcontainer-Segment
Zuwachs verspricht sich Kombiverkehr auch von der Erschließung neuer Marktsegmente, etwa im Bereich der Tankcontainer mit einem Gesamtgewicht von bis zu 60 Tonnen bei 52-Fuß-Länge. Dafür setze Kombiverkehr den modernen Containertragwagens SGMNS ein, die letzten 20 von insgesamt 100 beschafften Wagen wurden erst kürzlich im Januar in die Flotte integriert.
„Ein erster Test der Verladung und des durchgängigen Schienentransports der besonders langen und schweren Tankbehälter zwischen zwei Terminals des Kombinierten Verkehrs sind für das zweite Halbjahr geplant. Als Kombiverkehr stehen wir der Chemiebranche damit aktiv zur Seite, bisherige Kesselwagentransporte innerhalb unseres deutschlandweiten und europäischen Intermodal-Netzwerks erfolgreich abzuwickeln“, sagt Kombiverkehr-Geschäftsführer Armin Riedl.