Kombiverkehr: 2,1 Prozent Sendungsrückgang
Auf der Gesellschafterversammlung gab der Frankfurter Operateur im Kombinierten Verkehr auch für das vergangene Geschäftsjahr einen Sendungsrückgang von 2,1 Prozent bekannt. Demnach transportierte die Gesellschaft nach Angaben von Kombiverkehr-Geschäftsführer Robert Breuhahn im Geschäftsjahr 2018 nur 937.837 Lkw-Sendungen, insgesamt 1,9 Millionen TEU.
Grund war, so die Vorsitzende des Verwaltungsrats Gudrun Winner-Athens, "die nicht marktfähige Leistungsqualität der Bahnen, die zu einem Verlust maßgeblicher Verkehre geführt hat". DB Cargo habe in der Produktion versagt, sagte Winner-Athens. Die Ursachen dafür, die nahezu alle wichtigen Verkehre betrafen, waren zum einen eine hohe Baustellendichte im nationalen sowie internationalen Netz, zum anderen Ressourcenknappheit, insbesondere in Bezug auf fehlende Lokführer.
Streiks in Frankreich
Im internationalen Verkehr schlugen außerdem die langanhaltenden Streiks in Frankreich negativ zu Buche, denn sie störten nachhaltig die Verkehre nach Frankreich, aber vor allem nach Spanien. Bei den Italienverkehren, der aufkommensstärksten Relation von Kombiverkehr, machte sich ein Unfall im Terminal München-Riem negativ bemerkbar, der zu einer Einstellung nahezu aller Umschlagaktivitäten vor Ort für rund zwei Wochen sorgte und damit die Abwicklung der Züge von und nach Italien beeinträchtigte. Trotz dieser Widrigkeiten blieb der Sendungsrückgang mit minus 1,7 Prozent fast schon moderat. Insgesamt wurden 2018 737.778 Lkw-Sendungen im internationalen Verkehr transportiert, rund 1,5 Millionen TEU.
Die Anzahl der nationalen Sendungen reduzierte sich um 2,1 Prozent auf 200.059 Sendungen, bleibt aber mit 21 Prozent aber weiterhin eine wichtige Stütze im Gesamtaufkommen von Kombiverkehr. Ursachen für den Rückgang waren auch hier nach Unternehmensangaben die schlechte Leistungsqualität der Bahnen sowie die Einstellung eines Zugangebots zwischen Bremen/Terminal Roland und dem Stuttgarter Hafen.
Terminalstruktur ist ein Schwachpunkt
Laut Kombiverkehr-Geschäftsführer Armin Riedl ist neben den Bahnen auch die Terminalstruktur ein weiterer Schwachpunkt im Kombinierten Verkehr. Sorgenkind sei bei den Beteiligungsgesellschaften die DUSS, an der auch die DB beteiligt sei, mit der man immer noch nicht einig über die Postionierung im Markt sei. Laut Riedl ging das Ergebnis nach Steuern von 981.981 Euro im Jahr 2017 auf 870.550 Euro im vergangenen Jahr zurück.
Dennoch verfügt laut Breuhahn Kombiverkehr in Europa über das größte und dichteste Netz im Kombinierten Verkehr in Europa, mit 182 Verbindungen. Und auch die Nachfrage steige weiter - denn der Kombinierte Verkehr trage maßgeblich zum Klimaschutz im Verkehr bei. Dies betonte in ihrem Grußwort auch Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium: „Der Kombinierte Verkehr ist eine Erfolgsgeschichte, aber wir können uns nicht darauf ausruhen“, sagte sie. Der Verkehr sei im Klimabereich ein Sorgenkind, „aber wir können ihn zum Frontrunner machen“, wenn wichtige Aufgaben wie die Förderung des Kombinierten Verkehrs erfüllt werden. „Die Erreichung unserer Klimaziele ist nur durch eine Verkehrswende möglich“, sagte Schwarzelühr-Sutter.