Konjunktur der deutschen Hafenwirtschaft bricht ein

07. Juli 2020
Die Konjunktur der deutschen Hafenwirtschaft und der Schifffahrt sind im Frühjahr vor dem Hintergrund der Corona-Krise abgestürzt.
Die Frühjahrsumfrage von zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK Nord) verzeichnete „enorme Einbrüche“ beim Geschäftsklimaindex. Er verlor in der Hafenwirtschaft über 50 Punkte und steht jetzt bei 24,4 Punkten. „In den Häfen verzeichnen wir sehr große Ladungsrückgänge“, sagte Janina Marahrens-Hashagen, Vorsitzende der IHK Nord. Viele Unternehmen hätten bereits Kurzarbeit angemeldet. Die Kammern fordern deshalb, die Anlaufkosten von Schiffen zu den deutschen Seehäfen nicht weiter zu verteuern und vor allem die Lotsabgaben zu senken. „Wir brauchen jetzt vor allem Maßnahmen, die schnell wirken und damit ein deutliches Bekenntnis zum maritimen Standort Norddeutschland“, betonte die IHK Nord-Vorsitzende.
Allzeithoch bei Schiffen ohne Beschäftigung
Das Stimmungsbarometer in der Schifffahrt sei ebenfalls extrem abgestürzt. Es verlor knapp 80 Punkte und stehe nun bei 8,8 Punkten. Die Zahl der Schiffe, die ohne Beschäftigung sind und aufliegen, sei auf dem höchsten Niveau, das jemals gemessen wurde. Die Charterraten seien enorm gefallen und der Kostendruck in der Branche hoch. Die IHK Nord ist der Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.