Kravag: Abbiegeassistenten im Praxistest
Bei Kravag stellten sich fünf Hersteller von Abbiegeassistenten einem Praxistest. Neun präsentierten sich in einem Pitch.
Rund 80 Teilnehmer einer Veranstaltung der Kravag-Sach Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs informierten sich am gestrigen Montag aus erster Hand über Abbiegeassistenz-Systeme. Bei einem Praxistest und insgesamt neun folgenden „Pitchs“ – also kurzen Verkaufspräsentationen – hatten Hersteller von Abbiegeassistenten die Möglichkeit, ihre Systeme vorzustellen und über den aktuellen Stand der Zertifizierung ihrer Systeme zu berichten. Auch die neuen Anforderungen nach UNECE, der Wirtschaftskommission für Europa, kamen zur Sprache. Unterstützt hat die gesamte Veranstaltung die FH Westküste, Fachhochschule für Wirtschaft und Technik, von der Studenten thematisch in das Thema einführten und den Veranstaltungstag begleiteten.
Zur Vorbereitung auf die Pitchs erlebten die Unternehmer aus der Speditions- und Logistikbranche sowie Vertreter von Behörden, Verbänden, Organisationen und aus der Industrie fünf verschiedene Abbiegeassistenten im Praxistest auf dem Gelände des Euro Shell Autohofs in Hamburg. Hier waren Systeme von Luis, Wüllhorst, Brigade, Truck Warn und Mobileye in verschiedenen Lkw verbaut. Für ein kurzes Stück konnten Teilnehmer sich auf dem Beifahrersitz über die Funktionsweise informieren – Fahrradfahrer nebenan inklusive.
Der zweite Veranstaltungs-Teil im neu geschaffenen Kravag-Logistics Coworking Space in Hamburg gab schließlich neun Anbietern von Abbiegeassistenten die Möglichkeit, sich auf eher theoretische Art und Weise den Systemen zu nähern. Brigade, Axion, Continental, Mekra Lang, Mobileye, Wüllhorst, Dometic, Luis und Truck Warn stellten sich in der genannten Reihenfolge in kurzen Präsentationen dem Publikum vor. Gefragt bei den Zuschauern war meist der Stand der Abbiegeassistenten in Bezug auf die Prüfung nach den BMVI-Anforderungen, um förderfähig zu sein. Außer den Assistenten von Luis und Wüllhorst, die bereits über eine erteilte ABE verfügen, haben alle Referenten versichert, die erforderlichen Prüfungen von Sachverständigen-Organisationen abgeschlossen zu haben. Alle rechnen in der nächsten Zeit mit der Erteilung einer ABE und versichern, ihre Systeme in Richtung der neuen UNECE-Kriterien weiter zu entwickeln.
Unterschiede bei den Systemen zeigten sich in Bezug auf die Sensorik der Assistenten, die entweder kamera-, radar- oder ultraschallbasiert arbeiten. Wo Hersteller den richtigen Platz für Sensoren oder Kameras verorten, wie die ideale Art von Warnton und das individuelle Zusammenspiel aller Komponenten aussehen, ließ sich in dieser Veranstaltung detailliert in Erfahrung bringen. Fazit der Teilnehmer: Wer über eine Ausstattung seiner Fahrzeuge mit Abbiegeassistenten nachdenkt, muss sich genau informieren – denn die einzelnen Systeme lassen sich nicht ohne Weiteres vergleichen.