Kühne erwirbt weitere Anteile an Lufthansa

12. Apr. 2022 Newsletter
Die Kühne Holding baut ihre Beteiligung an der Lufthansa deutlich aus. Das Unternehmen hat über seine Tochtergesellschaft KA Logistik Beteiligungen weitere Anteile an Europas größter Airline-Gruppe gekauft.
Kühne verdoppelt seinen Anteil an der Lufthansa
Die Meldung der Kühne Holding offenbart eine weitreichende Weichenstellung. Denn der Logistikdienstleister hatte erst vor rund einem Monat knapp 5 Prozent an dem Luftfahrt-Unternehmen übernommen. Beim Blick in die Stimmrechtsmitteilung der Lufthansa zeigt sich, dass Kühne mittlerweile 10,1 Prozent der Anteile hält. Karl Gernandt, Executive Chairman der Kühne Holding „möchte für diese Gesellschaft ein langfristiger, stabiler und verlässlicher Partner sein“.
Strategisches Interesse von Kühne + Nagel
Das strategische Interesse der Kühne Holding - beziehungsweise vielmehr die des zugehörigen Logistikdienstleisters Kühne + Nagel International - streift Gernandt hingegen nur beiläufig: „Dies gilt umso mehr, als dass die gesamte Logistikbranche vor anspruchsvollen Herausforderungen steht.“ Und auch Klaus-Michael Kühne, Eigentümer der Kühne Holding, übt sich in Zurückhaltung: „Die Investition in die Deutsche Lufthansa bedeutet für meine Kühne Holding eine hervorragende Abrundung des bisherigen Beteiligungsportfolios, in der logistisches Know-how über diverse unabhängige Beteiligungen gebündelt ist.“
Höhenflug von Lufthansa Cargo
Darüber hinaus dürfte sich die Beteiligung auch finanziell für die Kühne Holding lohnen. Denn die Luftfracht-Tochter entwickelt sich hervorragend und konnte gleich zweimal in Folge ein Rekordjahr vermelden. So lag der Netto-Gewinn des Geschäftsjahrs 2021 bei 1,49 Milliarden Euro, der Umsatz bei 3,8 Milliarden Euro. Und 2020 hatte Lufthansa Cargo einen Gewinn von 772 Millionen Euro erzielt.
KN ist in der Luft, an Land und zu Wasser unterwegs
Die Kühne Holding hält den Mehrheitsanteil am Logistikdienstleister der Kühne + Nagel International, eine mehr als 30-prozentige Beteiligung an der deutschen Container-Linienreederei Hapag-Lloyd sowie einen 5-prozentigen Anteil an der Immobiliengesellschaft Signa Prime Selection, die sich auf Immobilien in bester Innenstadtlage fokussiert hat.
Hapag-Lloyd spült Geld in die Kasse von Kühne
„Bei der Auswahl der Beteiligungen lege ich besonderen Wert darauf, dass alle Unternehmen ihre Eigenständigkeit im internationalen Wettbewerb behaupten“, erklärt Kühne. Diesbezüglich hatte er auch bei Hapag-Lloyd den richtigen Riecher. Denn die deutsche Container-Reederei hat wie kaum ein anderes Unternehmen von den Problemen in der Lieferkette profitiert. So versechsfachte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahr 2021 auf 8,1 Milliarden Euro.