Kühne + Nagel und Shell arbeiten zusammen

30. Mai 2022 Newsletter / Transport & Verkehr
Der Logistiker Kühne + Nagel und das Mineralöl- und Erdgasunternehmen Shell starten ein gemeinsames Projekt. Dazu organisiert Kühne + Nagel die Schwergut-Logistik und den Modultransport für das Biokraftstoff-Projekt Hydroprocessed Esters and Fatty Acids (HEFA) von Shell in den Niederlanden.
Das HEFA-Projekt beinhaltet eine der größten kommerziellen Produktionsanlagen in Europa zur Herstellung von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) und erneuerbarem Diesel aus Abfällen. Die Biokraftstoff-Anlage von Shell in Rotterdam geht voraussichtlich im Jahr 2024 in Betrieb. Sie wird dann kohlenstoffarme Kraftstoffe wie erneuerbaren Diesel aus Abfällen in Form von Altspeiseöl, tierischem Abfallfett und anderen industriellen und landwirtschaftlichen Restprodukten herstellen. Mit von der Partie ist auch der Logistikdienstleister Kühne + Nagel.
Erneuerbare Energien für die Logistik
Das HEFA-Biokraftstoffprojekt von Shell wird von Renewable Energy Logistics unterstützt, der neuen Lösung von Kühne + Nagel Project Logistics. Das hat sich auf die spezifischen Logistikbedürfnisse der Branche für erneuerbare Energien spezialisiert. Renewable Energy Logistics konzentriert sich nach Unternehmensangaben auf die Bereitstellung von Lieferketten-Lösungen und Logistik-Dienstleistungen für alle wichtigen rund um Windkraft (Onshore und Offshore), Wasserkraft und Solarenergie.
Kühne + Nagel sieht sich mit dieser Maßnahme an der der Spitze der nachhaltigen Logistik. Das Unternehmen habe sich der Science Based Targets Initiative (SBTi) verpflichtet. Auf diese Weise biete Kühne + Nagel den Kunden die Möglichkeit, ihre Transporte mittels nachhaltiger Kraftstoffe zu dekarbonisieren.
Biosprit steht in der Kritik
Allerdings sind Biokraftstoffe nicht unumstritten. Richtig ist, dass diese weniger Treibhausgase als herkömmlichen Kraftstoffe verursachen. Denn beim Verbrennen der Biotreibstoffe wird nur die CO2-Menge frei, die die Pflanzen vorher durch ihr Wachstum aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Kritiker verweisen hingegen auf die Gesamtökobilanz und stellen den Biokraftstoffen eine schlechte Klimabilanz aus.