Analyse: Grüne Logistik ist wirtschaftlich sinnvoll
Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) gibt in einer Kurzanalyse Impulse für eine ressourceneffiziente Gestaltung von logistischen Geschäftsprozessen hin zu einer grünen Logistik.
Laut VDI ZRE lassen sich der Einsatz von Rohstoffen und der Energieverbrauch auch durch die Optimierung von Anlagen und Prozessen erreichen. Um dieses Potenzial aufzuzeigen, wurde im Auftrag des Bundesumweltministeriums demnach eine typische Versorgungskette untersucht. Diese beinhaltet sowohl die logistischen Prozesse von produzierenden Unternehmen als auch des Groß- und Einzelhandels. Zudem wurden die notwendigen Transportprozesse sowie die zum Handel und zur Logistikbranche zugehörigen Immobilien auf Potenziale für Ressourceneffizienz untersucht.
Umweltfreundlich und mit wirtschaftlichem Vorteil
Demnach zeigt die Analyse, dass ressourceneffizientes Handeln zumeist „nicht nur umweltfreundlich, sondern oft auch von wirtschaftlichem Vorteil ist.“ Im Bereich der Intralogistik und des Lagerwesens bestehen demnach hohe Einsparpotenziale, beispielsweise durch die Optimierung von Förderanlagen. „Eine Anlagen- und Prozessoptimierung bietet daher enormes Potenzial zur Reduzierung des Strombedarfs und der Betriebskosten“, heißt es im Fazit der Untersuchung.
Materialkosten und CO2-Äquivalente gesenkt
Auch die Digitalisierung stellt demnach zahlreiche Möglichkeiten zur Steigerung der Ressourceneffizienz bereit. „Mithilfe von Digitalisierungs- und Energieoptimierungsmaßnahmen spart ein beschriebenes Unternehmen jährlich in etwa 500.000 Euro Material- und Energiekosten“. Zudem verringern die Maßnahmen den jährlichen Ausstoß von Treibhausgasen um mehr als 2.600 Tonnen CO2-Äquivalente.
Auch Logistikimmobilien haben laut dem VDI ZRE einen nicht zu vernachlässigenden Anteil an den Treibhausgasemissionen des Handel- und Logistiksektors. Durch Maßnahmen zur Steigerung der Gebäudeeffizienz lasse sich ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz leisten. So schaffte es ein Unternehmen, ein Logistikzentrum als Plus-Energiegebäude zu errichten, und erzeugt auf regenerative Weise mehr Energie, als für das Gebäude benötigt wird.
Effizienzsteigerungen im Transport
Regenerative Kraftstoffe, alternative Antriebe und weitere Modifikationen an den Lieferfahrzeugen sind mögliche Ansatzpunkte für Effizienzsteigerungen im Bereich Transport. Laut der Analyse gelang es beispielsweise einem Logistikunternehmen mithilfe eines Multitemperaturkonzepts für Lkw-Laderäume, jährlich 260.000 Stopps und 3,4 Millionen Fahrtkilometer zu vermeiden. „Mithilfe adaptiver Luftleitelemente zur Verbesserung des aerodynamischen Profils können bis zu 22 Prozent Kraftstoff eingespart werden“, so die Autoren weiter. „Auch durch effiziente Tourenplanung und ein Flottenmanagement lassen sich Ressourcenverbrauch und Kosten reduzieren“. Beispielsweise sei es dank der gesteigerten Anzahl möglicher Routen und der Auswahl des jeweils nächstgelegenen Logistikzentrums im Rahmen einer Transportkooperation von zwei unabhängigen Automobilzulieferern gelungen, die zurückgelegten Transportkilometer um 54 Prozent zu verringern.