Kurze Tiertransporte gegen Antibiotika-Resistenzen

26. Okt. 2022 Newsletter
Tiertransporte sollten so kurz wie möglich sein, zudem sollten Fahrzeuge und Ausrüstung ganz gründlich gereinigt werden. Das Gleiche gilt für die Plätze, an denen Tiere ver- oder entladen werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA in ihrem wissenschaftlichen Gutachten zur Bewertung des Risikos der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen (AMR) bei Geflügel, Schweinen und Rindern während des Transports zwischen landwirtschaftlichen Betrieben oder zu Schlachthöfen.
Antibiotika-Resistenzen drängendes Problem
„Die Antibiotika-Resistenz bleibt ein drängendes Problem der öffentlichen Gesundheit, das auf globaler Ebene und sektorübergreifend angegangen werden muss“, sagte Frank Verdonck, Leiter des EFSA-Referats Biologische Gefahren, Tiergesundheit und Tierschutz. Eine angemessene Transportorganisation von Tieren sei von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus sei es sehr wahrscheinlich, dass jede Maßnahme zur Verbesserung der Tiergesundheit, des Tierschutzes und der Biosicherheit unmittelbar vor und während des Transports das Risiko einer AMR-Übertragung verringere.
Bakterien werden auf den Menschen übertragen
„Lange Transporte, die Pausen in Sammelstellen und an Kontrollposten erfordern, sind mit einem höheren Risiko verbunden“, warnt die EFSA. Zurückzuführen sei dies auf enge Kontakte von Tieren aus verschiedenen Betrieben, Umweltverseuchung und Stress. Viele Bakterien könnten vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Wenn diese Bakterien gegen antimikrobielle Mittel resistent würden, gehe dies zulasten einer wirksamen Behandlung von Infektionskrankheiten beim Menschen.
Empfehlungen zum Tierschutz
Die Ergebnisse des Gutachtens ergänzen die kürzlich veröffentlichten Empfehlungen der EFSA zur Verbesserung des Tierschutzes beim Transport. Darin wurden neben kürzeren Transportzeiten und geringeren Temperaturen in heißen Sommern auch mehr Platz für Schafe und Ziegen, Pferde und Esel, Rinder, Kälber und Schweine, aber auch für Hühner, Puten und Kaninchen gefordert.
Die EFSA ist eine Agentur der Europäischen Union. Sie sorgt für die wissenschaftliche Beratung zu bestehenden und neu auftretenden Risiken entlang der Lebensmittelkette und informiert darüber.