KV-Terminal: Spediteure gewinnen Ausschreibung

15. Nov. 2021 Newsletter
Hellmann Worldwide Logistics, Koch International und die Nosta Group wollen gemeinsam Verkehre auf die Schiene bringen. Über ihr gemeinsames neues Terminal für den Kombinierten Verkehr in Osnabrück sollen pro Jahr bis zu 150.000 Ladeeinheiten umgeschlagen werden. Gemeinsam hatten sich die drei Dienstleister in einer europaweiten Ausschreibung als Betreiber des Terminals durchgesetzt.
„Wir sind seit Oktober erfolgreich im Probebetrieb gestartet, und die bahntechnische Abnahme erfolgt aktuell“, teilt Björn Tiemann, Geschäftsführer des Container Terminals Osnabrück (CTO), gegenüber dem Fachportal eurotransport.de mit. Gesellschafter der CTO sind die drei Logistikdienstleister sowie die Terminalbesitzgesellschaft Osnabrück, die einen Minderheitsanteil von 49 Prozent hält. Gemeinsames Ziel sei es, Verladern und Empfängern aus der Region den Umstieg auf die Schiene anzubieten und das Streckennetz zu erweitern, hatten die Partner bereits im Frühjahr erklärt.
Mehrere Verbindungen von 10. Januar an geplant
Seitdem hat sich eine Menge getan. Was das Streckennetz angeht, gibt es von 10. Januar an mehrere Verbindungen. Drei bis fünf Abfahrten wöchentlich soll es zu den Seehafenterminals nach Hamburg geben, fünf nach Landshut und Regensburg sowie drei bis fünf nach Dresden – und jeweils retour. Weitere Planungen für Anbindungen nach Bremerhaven, Rotterdam und Leipzig laufen. „Zudem arbeiten wir an einer Anbindung an das neue Mega-Hub in Hannover-Lehrte“, heißt es auf Anfrage.
Die neue Drehscheibe für den Kombinierten Verkehr ist seit Frühjahr des vorigen Jahres auf einer 9,5 Hektar großen ehemaligen Kasernenfläche am Osnabrücker Hafengelände entstanden. An vier Gleisen können bis zu 700 Meter lange Güterzüge abgefertigt werden, dafür stehen zwei Portalkräne mit je 40 Metern Höhe und 50 Metern Breite zur Verfügung. Die Investitionen beliefen sich auf 29 Millionen Euro, 22 davon steuerte das Bundesverkehrsministerium bei.
Osnabrück ist ein attraktiver Verladepunkt
Das neue Terminal unterstreicht nach Ansicht der drei Logistiker Hellmann, Koch International und Nosta auch die Bedeutung des Standorts Osnabrück als Drehscheibe im nationalen und internationalen Güterverkehr. Die gute Lage mache es zu einem attraktiven Verladepunkt in der Region, die viele Synergien mit bestehenden Terminals und Strecken biete. Die Partner ihrerseits suchen nun weitere Akteure, die sich am Verlagern von Verkehren beteiligen möchten – so auch in ihren jeweiligen Stückgutnetzwerken.