Ladeinfrastruktur: Joint-Venture bringt Milence an den Start

08. Dez. 2022 Newsletter
Das Joint-Venture zwischen den Unternehmen Volvo Group, Daimler Truck und der Traton Group, Commercial Vehicle Charging Europe, forciert das Thema Ladeinfrastruktur. Unter dem Markennamen Milence soll bis 2027 ein flächendeckendes Ladenetz für Schwerlast-Lkw und Busse aufgebaut werden. Das Vorhaben starten die Partner zuerst in den Ländern Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Spanien, Italien, Norwegen sowie Schweden.
Aufladen in der Pause
Nach Unternehmensangaben startet Milence mit einer Anfangsfinanzierung in Höhe von einer halben Milliarde Euro, um schnell zu wachsen. Für 2024 wird demnach die Marktreife von batteriebetriebenen Lkw mit mehr als 400 Kilometer Reichweite erwartet, deren Batterie während der gesetzlich vorgeschriebenen 45-Minuten-Pause der Fahrer aufgeladen werden könnte. Laut Milence kann diese nur gelingen, wenn ein zuverlässiges öffentliches Ladenetz verfügbar ist, das auf die Anforderungen sowohl der Logistikunternehmen als auch der Berufskraftfahrenden abgestimmt ist.
1.700 Ladepunkte bis 2027
„Deshalb haben wir keine Zeit zu verlieren und müssen schon jetzt mit dem Ausbau von mindestens 1.700 Ladepunkte innerhalb von fünf Jahren beginnen", erklärt Anja van Niersen, CEO von Milence.
Nicht nur die Antriebswende wird so realisiert, laut einer Mitteilung werden Lkw über Batterien an Ladestationen gespeicherte grüne Energie nutzen können. Dies wiederum führe dazu, dass die Spitzen in der Energienachfrage weniger werden.
Der heutige Ladestandard, das „Combined Charging System" (CCS) ermöglicht das Aufladen der Batterien von Schwerlast-Lkw innerhalb von weniger als 90 Minuten. Mithilfe des neuen „Megawatt Charging Standard" (MCS) wird die Batterie eines 40-Tonnen-Lkw innerhalb von nur 30 bis 45 Minuten aufgeladen werden können, während der Lkw-Fahrer die gesetzlich vorgeschriebene Pause einlegt.
Vorteile für den Lkw-Fahrer
Um die Arbeitsbedingungen für die Fahrer zu verbessern, will Milence daher gewährleisten, dass die Ladestationen nicht nur sicher sind, sondern auch eine entsprechende Infrastruktur bieten, etwa sanitäre Einrichtungen, Gastronomie und Erholungsmöglichkeiten.