LBS: Brexit bereitet Kopfzerbrechen
Dem Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) bereitet der Brexit Kopfzerbrechen. Datum und Inhalte seien weiterhin ungewiss.
Bei der Präsidiumssitzung des Landesverbands Bayerischer Spediteure (LBS) kristallisierte sich der Brexit als wichtigstes gewerbepolitisches Thema heraus. „Wir wissen nicht, auf welches Datum wir uns vorbereiten sollen, und wir wissen nicht, auf welche Inhalte“, umriss LBS-Präsident Heinrich Doll das Dilemma. So sei zum Beispiel bisher vollkommen unklar, mit welcher Lizenz künftig Großbritannien-Verkehre abgewickelt werden sollen.
Weiteres Vorgehen bleibt unklar
„Die für Gemeinschaftslizenzen aktuell geltende Übergangsfrist endet am 31. Dezember. Wird es danach ein Verfahren ähnlich zu jenem geben, wie wir es mit der Schweiz haben? Oder müssen wir bilaterale Abkommen abwarten?“ Allein vor diesem Hintergrund sind für Doll alle internen Planungen und Vorbereitungen „mit dem Makel der Eventualität behaftet“. Derartige Planspiele seien zudem unwirtschaftlich und ineffizient.
Folgeaufträge nicht planbar
Folgeaufträge seien nicht mehr planbar. Schon jetzt würden sich Rückfahrten ohne Fracht häufen. Zudem sei es, nicht zuletzt aufgrund der langen Wartezeiten, immer schwieriger Fahrer für diese Touren zu finden. Völlig ungeklärt sei darüber hinaus die Situation beim Zoll. „Es steht derzeit in den Sternen, wer am Ende die Zoll-Abfertigungen durchführen soll, ob das Personal bei den Zollbehörden ausreicht und ob die Unternehmen über ausreichendes Know-how verfügen“, erklärte LBS-Geschäftsführerin Sabine Lehmann. Letztlich erwartet der LBS eine lange Schlange an der Grenze. Dies sei nicht nur schädlich für die Transportketten zwischen dem Festland und den britischen Inseln: „Die entsprechenden Kapazitäten fehlen dann auch im europäischen Binnenverkehr, weil die normale Zirkulation nicht mehr funktioniert“, erklärte Lehmann.