Coronavirus: Lufthansa streicht Flüge
Lufthansa Cargo prüft Sonderflugplan nach China wegen des Coronavirus. Der bayerische LBS befürchtet Auswirkungen auf Kapazitäten und Preise.
Derzeit prüft die Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo, ob das chinesische Festland ab 31. Januar im Rahmen eines Sonderflugplans mit Frachtflugzeugen weiter bedient werden kann, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilt. Die Frachterflüge in die Sonderverwaltungszone Hongkong (HKG) verkehren weiterhin planmäßig.
Die Beiladekapazitäten in Passagierfluglinien der Lufthansa Group für ihre Flüge von und nach China – dem Festland ohne Hongkong – „stehen jedoch leider nicht mehr zur Verfügung“, da am 30. Januar die geplanten Verbindungen vorerst letztmalig bedient und dann bis 9. Februar 2020 ausgesetzt würden, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Flüge in die Sonderverwaltungszone Hongkong (HKG) verkehren jedoch weiterhin planmäßig.
Lebende Tiere würden ab sofort und bis auf Weiteres auf den Strecken von und nach China (Festland) nicht mehr zur Beförderung angenommen.
LBS befürchtet Auswirkungen
Der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) befürchtet dadurch Auswirkungen auf „diverse Lieferketten“, die Luftfracht zwischen den Exportnationen Bayern und China enthielten. „Ein großer Teil der Luftfracht auf Langstrecke wird, insbesondere von München aus, als Beifracht von Passagierflügen befördert“, erklärte Sabine Lehmann, Geschäftsführerin des LBS. Mit dem Wegfall dieser Kapazitäten müssten Luftfracht-Speditionen neue Wege finden, um die gebuchten Frachten zu befördern. Es sei von einer höheren Nachfrage auf Nur-Fracht-Flüge auszugehen, da auch andere europäische Airlines ihren China-Verkehr reduzieren oder befristet einstellen würden. „Aktuell sind am Markt allerdings noch ausreichend Kapazitäten vorhanden, vor allem wenn es bei vorübergehenden Maßnahmen bleibt“, sagt Lehmann weiter. Die Nachfrage dürfe sich jedoch auf die Preise auswirken.
Am gestrigen Mittwoch hatte die Lufthansa Group angekündigt, ihre Flüge von Lufthansa, Swiss, und Austrian Airlines von und nach dem chinesischen Festland einzustellen – bis einschließlich 9. Februar. „Die Sicherheit ihrer Passagiere und Mitarbeiter hat für die Lufthansa Group höchste Priorität“, argumentierte das Unternehmen.