Letzte Meile per Mikrodepot und Sackkarren: DPD und GLS starten Feldversuch

14. Apr. 2016
Die Auslieferung auf der letzten Meile belastet Innenstädte und Wohngebiete. In Nürnberg wollen die Paketdienstleister DPD und GLS nun im Feldversuch untersuchen, ob sich Mikrodepots, Sackkarren und Lastenräder als Alternative zum Transporter eignen. Das Pilotprojekt nutzt dazu zwei räumlich getrennte Feldversuche. Basis sind jeweils sogenannte Mikrodepots, also zentral gelegene Container, Fahrzeuge oder Immobilien. Dort werden die Sendungen für Einzelhandel und Endkunden laut DPD deponiert. Die Depots wolle man ab Sommer 2016 im täglichen Praxisbetrieb testen.
Von den Mikrodepots aus stellen die Dienstleister ihre Sendungen dann emissionsfrei per Lastenrad oder Sackkarren zu. Davon verspreche man sich eine effiziente verkehrliche Entlastung von hochfrequentierten Zustellbezirken. Schließlich nehme der Verkehr in Innenstädten immer weiter zu.
Ein weiterer Faktor ist neben dem Verkehr auch die Stärkung des lokalen Einzelhandels. „In Zeiten veränderter Verbrauchergewohnheiten und aufgrund der Herausforderungen des zunehmenden Online-Handels muss der stationäre Einzelhandel die Chance haben, seiner Kundschaft die Ware schnell und kurzfristig bereitzustellen“, sagt Dr. Michael Fraas, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg. KEP-Dienste spielen dabei laut Fraas eine Schlüsselrolle. Zudem, so Projektleiter Prof. Ralf Bogdanski, gehören KEP-Dienstleistungen zur Grundversorgung einer Stadt und sichern eine lebendige Einzelhandelskultur. „Das Mikrodepot-Konzept mit der fußläufigen Zustellung und dem Einsatz von Lastenfahrrädern erfüllt die ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsziele von Kommunen, KEP-Diensten und Handel in sehr hohem Maße“, so Bogdanski.