Lichttechnik: Physik-Nobelpreis für blaue LED
Der Nobelpreis für Physik 2014 geht an drei Wissenschaftler aus Japan: Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Huji Nakamura wurden für die Entwicklung blaues Licht emittierender Leuchtdioden ausgezeichnet. Sie sind Voraussetzung für LED-Scheinwerfer, wie es sie demnächst auch in Lkw, Bussen und Transportern geben dürfte.
Die Forschungsarbeit der drei Wissenschaftler ermöglicht Leuchtdioden, die helles, blaues und vor allem energiesparendes Licht aussenden. Laut dem Komitee der königlich-schwedischen-Akademie der Wissenschaften honoriert der Preis, der im Geiste Alfred Nobels jährlich verliehen wird, eine Erfindung oder Entwicklung, „die sich für die Menschheit als großer Vorteil erweist“.
Mit dem Einsatz von blauen LED lasse sich auf neue Art weißes Licht erzeugen. Die LED-Technologie biete eine länger haltbare und wesentlich effizientere Alternative zu älteren Lichtquellen wie Halogen- oder Gasentladungslampen. Dotiert ist der vom Nobelkomitee der Wissenschaften vergebene Preis für Physik mit insgesamt umgerechnet 880.000 Euro. Die Bekanntgabe fand am 7. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz im Gebäude der Akademie der Wissenschaften in Stockholm statt.
Seitdem der US-Konzern General Electric im Jahr 1962 die kleinen Dioden erstmals in großem Stil nutzte, erlebte die LED-Technik einen rasanten Aufschwung. Bis heute hat sich die Effektivität von LED jedes Jahrzehnt um das Zehnfache erhöht. Erste Anwendungen als Hauptlicht in Pkw-Scheinwerfern gab es vor knapp zehn Jahren. In Fahrzeug-Scheinwerfern übernehmen LED mittlerweile die Funktionen Abblendlicht, Fernlicht, Tagfahrlicht und Blinklicht.
Das Abblendlicht eines LED-Scheinwerfers erreicht einen Lichtstrom von rund 1000 Lumen. Das liegt etwa auf dem Niveau des Abblendlichts eines Bi-Xenon-Scheinwerfers. Und auch die für ein extrem helles Fernlicht erforderlichen Lichtstärken lassen sich heute problemlos erreichen. Möglich machen es weniger aufwendige Fertigungsprozesse und eine gleichzeitig verbesserte Wärmeableitung.
Die Leuchtflächen von LED bewegen sich höchstens im Quadratmillimeter-Bereich, umso mehr zahlen sich aber ihre Vorzüge aus: Gegenüber Lichtquellen wie Glühlampen, Xenon-Licht oder Neonleuchtmittel sind LED stoß- sowie vibrationsfester, erreichen nach dem Einschalten schneller ihre vollständige Leuchtkraft, besitzen eine höhere Lebensdauer und verbrauchen weniger Strom.