Liefery profitiert vom Online-Handel
Die Technik- und Serviceplattform für Same day- und Next day-Lieferungen Liefery zieht eine erste Bilanz der Krise. Die zögerlichen Maßnahmen der Bundesregierung stoßen dabei auf Kritik des Berliner Unternehmens.
Liefery hat seit Anfang März aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens bei Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen einen Anstieg von 60 beziehungsweise 63 Prozent verzeichnet. Seit Ende März unterstütze Liefery zudem viele stationäre Händler, in dem Liefery-Mitarbeiter Waren aus Ladengeschäften abholen und sie zeitfenstergenau zum Kunden bringen.
Kritik an zögerlichen Maßnahmen der Bundesregierung
„Wir begrüßen es zwar, dass die meisten Logistik-Dienstleister relativ zügig durch die Bundesnetzagentur als systemrelevant eingestuft wurden“, sagt Nils Fischer, CEO und Mitgründer von Liefery. Gleichzeitig kritisiert er die „zögerlichen Maßnahmen der Bundesregierung“.
„Wir können es nicht nachvollziehen, warum noch immer am Verbot für Sonntagslieferungen festgehalten wird, sind die Lieferdienste in der aktuellen Krise doch integraler Bestandteil der Gesellschaft zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Lebensmitteln und anderen Gütern“, sagt Fischer.
Wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) in seinem Positionspapier zur Corona-Pandemie „Sicherstellung der Lieferketten“ erwähnt habe, fordere auch Liefery eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes, konkret des Ausnahmekatalogs des Paragrafen 10. Dieser könne befristet ergänzt werden, um eine lückenlose Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern sicherzustellen, sagt Fischer.