Lkw-Flotten: Die Digitalisierung schreitet voran
Eine Studie von Telematik-Spezialist Geotab zeigt, dass ein Großteil der Unternehmen mit Lkw-Flotten auf Telematik setzt. Bei Transportern sieht das allerdings anders aus. Geotab hat insgesamt 220 deutsche Fuhrparkleiter aus unterschiedlichen Bereichen befragt. Das Ergebnis zeigt, dass bei Unternehmen mit Lkw-Flotten die Digitalisierung der Fahrzeuge bereits weit fortgeschritten ist. Deutlich schlechter sieht es da bei den Transportern aus, die etwa in der KEP-Branche zum Einsatz kommen. Bislang noch eine untergeordnete Rolle spielt die Telematik hingegen in Pkw-Flotten.
Nur jeder vierte Transporter
Der Umfrage zufolge haben rund zwei Drittel der deutschen Unternehmen keine digitale Flottenmanagement-Lösung im Einsatz. Das Fahrzeugmanagement wird dort vielfach noch mit Tabellenkalkulation (44 Prozent) oder Papierprotokollen (19 Prozent) bewerkstelligt. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass dieses Ergebnis je nach Art der Flotte stark variiert. Betrachtet man Flotten, die überwiegend (größer 50 Prozent) aus Lkw bestehen, zeichnet sich ein anderes Bild: 87 Prozent der untersuchten Unternehmen aus diesem Segment nutzen Telematik. Bei Flotten, die zur Mehrzahl aus Transportern bestehen, nutzen immerhin noch 26 Prozent eine Telematik, während es bei Pkw-dominierten Fuhrparks lediglich 14 Prozent sind.
Pflicht zur Lenkzeitenerfassung
„Die Diskrepanz zwischen den einzelnen Fahrzeugarten ist sicherlich auf die Pflicht zur Lenkzeitenerfassung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zurückzuführen. Dennoch sollte man Telematik nicht nur als Ersatz für den Tachographen sehen“, erklärt Klaus Böckers, Vice President Nordics, Central & Eastern Europe bei Geotab. Moderne Lösungen könnten heute aber bereits viel mehr leisten und würden einen Mehrwert abseits der gesetzlichen Dokumentationspflichten bieten. Kraftstoffeinsparung, optimierte Routenplanung und verbesserte Fahrsicherheit seien nur einige davon.
Warum manche Unternehmen zögern
Doch warum zögern manche Flottenbetreiber damit, eine Telematiklösung einzusetzen? Zum einen wird in diesen Fällen die eigene Flotte als zu klein eingeschätzt (53 Prozent) und es gibt Bedenken bezüglich des Datenschutzes oder Überwachung von Fahrern (29 Prozent). Außerdem wird in einer Telematiklösung kein Mehrwert erkannt, beziehungsweise die Befragten sind sich nicht sicher, ob sich die Lösung rentiert (21 Prozent). Finanzielle Anreize der Regierung rund um die Digitalisierung von Flotten scheinen für deutsche Unternehmen hingegen keine Rolle zu spielen. Nur acht Prozent gaben an, dass dieser Aspekt ihre Entscheidung beeinflusst habe.