Uniper eröffnet LNG-Tankstelle in Freienbrink
In Freienbrink bei Berlin hat die Uniper-Tochter Liqvis eine neue LNG-Tankstelle eröffnet. Sie ersetzt eine mobile Anlage.
Freienbrink heißt die Anschlussstelle am östlichen Berliner Ring (A10), von der es nur einen Kilometer bis zur neuen LNG-Tankstelle ist. Genau 559 Tage, nachdem eine mobile LNG-Tankstation auf dem Gelände der Spedition Ludwig Meyer (Meyer Logistik) eröffnet wurde, nahm nun unweit davon die stationäre Anlage ihren Dauerbetrieb auf. Knapp zwei Millionen Euro investierte der Energieversorger Uniper dort. In den nächsten zwei Jahre sollen weitere LNG-Tankstellen hinzukommen. „Wir sind gegenwärtig in der Standortsuche“, sagte Uniper-Infrastrukturmanager Oliver Giese. Konkret geht es dabei um die großen Verkehrsknoten Hamburg, Hannover, Kamen, Kassel, Köln, München und Ulm. Entsprechende Infrastrukturprojekte werden durch das EU-Programm Connecting Europe Facility (CEF) for Transport mit bis zu 9,6 Millionen Euro gefördert.
Während die Bundespolitik eine Mautbefreiung für Gasfahrzeuge in den Jahren 2019 und 2020 verabschiedete, müsse der Wille auf lokaler Ebene verstärkt werden, derartige Projekt zu fördern, erklärte Silvano Calcagno, Geschäftsführer der Uniper-Tochter Liqvis. Denn nur gemeinsam mit den regionalen Vertretern und den Logistikunternehmen lasse sich der Standort entwickeln.
Staatssekretär Beermann: LNG ist erprobte Alternative
Dass die Marktetablierung so unterstützt werden könne, machte auch Guido Beermann (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, deutlich. In puncto alternativer Kraftstoffe nehme Erdgas eine wichtige Rolle ein. Dabei sei besonders LNG eine erprobte Alternative im Straßengüterverkehr. Deswegen fördere sein Haus alternative Antriebe dieses Jahr auch mit bis zu zehn Millionen Euro. „Erste Unternehmen haben die Fördermittel bereits erhalten“, sagte Beermann.
„Als reiner Fernspediteur würde ich nur auf LNG setzen“, erklärte Matthias Strehl, Geschäftsführer von Meyer Logistik. Er hat mit seinen 20 LNG-Trucks nur positive Erfahrungen gemacht. „Der Kraftstoff lohnt sich wirtschaftlich“. Doch der Lebensmittellogistiker testet auch andere Antriebsarten, die dem jeweiligen Anwendungsbereich entsprechen. So nutzt er etwa CNG- und Elektro-Lkw für die Nachverkehrslogistik. Um die LNG-Infrastruktur hierzulande besser zu gestalten, schlug Strehl vor, die vorhandenen Tankstellen auch für die alternativen Kraftstoffe noch besser zu nutzen.
Die Tankstelle in Freienbrink ist rund um die Uhr geöffnet und kommt ohne Mitarbeiter aus. Geschulte Fahrer übernehmen das Tanken der Fahrzeuge selbstständig. Dabei können zwei Trucks parallel gleichzeitig betankt werden. Der 26 Tonnen LNG-fassende Tankturm wird durch Lkw gefüllt, die das flüssige Erdgas aus dem polnischen Świnoujście anliefern. Giese rechnet mit einem Jahresverbrauch von etwa drei Millionen Kilogramm an diesem und an den künftigen Standorten.