Logistik-Branche: Digitalisierung im Fokus

03. März 2025 Newsletter / Transport & Verkehr
In der Logistik- und Transportbranche spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Auf der Frühjahrstagung „Vier machen den Weg frei“ Ende Februar zeigten die vier bayerischen Branchenverbände Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO), LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure, Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) sowie Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS), welche Hürden es zu nehmen gilt.
Mit KI, Cyber Security und E-Mobilität in der Logistik zum Erfolg
Die Zukunft der Transport- und Logistikbranche in Bayern sei geprägt von digitalen Werkzeugen und Prozessen. Wie stark deren Wirkung ist und wie weit die Konsequenzen reichen, zeige die Frühjahrstagung, die mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz (KI), Cyber Security und E-Mobilität jene Themen adressierte, die Unternehmen aller Größen und Fachgebiete derzeit intensiv beschäftigen.
Bayerns Digitalminister Mehring: Haben keine andere Wahl
Dass Digitalisierung nicht nur Veränderungsbereitschaft und Aufwand bei den Unternehmen bedeutet, sondern auch einen Ausweg aus dem hohen Bürokratieaufwand schaffen kann, machte Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring in seinem Impulsvortrag deutlich. Er erklärte, dass amtlicherseits das Prinzip des digitalen Wandels im Freistaat inzwischen so weit gediehen ist, dass kein neues Gesetz mehr das Kabinett verlässt, bevor nicht von seinem Haus „auf dem Seziertisch der Digitalisierung“ die zeitgemäße Umsetzbarkeit bestätigt wird. Gleichzeit unterstrich er die ökonomische und gestalterische Notwendigkeit der digitalen Transformation für die Unternehmen. Angesichts der demografischen Entwicklung „haben wir gar keine andere Wahl“, um das Zusammenspiel von Prozessen und Fachkräften zu optimieren.
Cyber Security bleibt essenziell in der Logistik
Ein wesentlicher Teil der Tagung befasste sich mit den Sicherheits-Aspekten, die aus der Digitalisierung und Elektrifizierung von Prozessen und Anlagen entsteht. Direkt aus der Praxis berichteten der Versicherer Kravag, die SVG Süd sowie ein Vertreter der Firma Smart SEC. Dabei ging es um konkrete Fälle von Cyberkriminalität. Diese verursachten Schäden mit teilweise existenziellen Folgen in den Unternehmen. Zusammen wiesen sie sowohl auf die Bedeutung eines verbindlichen und regelmäßigen Notfallplans hin, als sie auch davor warnten, sich trotz ergriffener Maßnahmen in Sicherheit zu wähnen: Es sei nicht die Frage, ob es einen trifft, sondern wann. Selbst regelmäßige Back-ups der Daten würden unter Umständen nicht ausreichen, wenn diese ebenfalls exponiert sind.
E-Mobilität und Batterielager brauchen vorbeugende Planung
Wie komplex verschiedene Faktoren von Fortschritt und Sicherheit zusammenwirken, ergab sich aus den Informationen zur Errichtung von Gewerbebauten, der Installation und Nutzung von Photovoltaik, der Anwendung und Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus und der richtigen Reaktion bei Zwischenfällen oder Bränden. Dabei spielen auch entsprechende Versicherungen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Ohne Förderung ist E-Mobilität bei Bus und Lkw nicht wirtschaftlich
In einer Schlussrunde schilderten und diskutierten drei Unternehmer ihr Vorgehen beim Umstieg auf die E-Mobilität und untermauerten mit konkreten Zahlen, dass derzeit ohne gezielte Förderung eine Wirtschaftlichkeit von E-Verkehren kaum darstellbar ist. Benedikt Roßmann von der Spedition Ansorge, Johannes Herold von Heinz Entsorgung und Martin Scharf, Busunternehmer und LBO-Vorstand für Technik & Digitales, sammeln seit Jahren Erfahrungen mit E-Lkw und E-Bussen, zum Teil mit in Eigeninitiative umgerüsteten Fahrzeugen. Ihr gemeinsamer Nenner: Es gehört zum unternehmerischen Handeln, sich auf die Zukunft vorzubereiten und Risiken anzunehmen, die aus dem Fortschritt entstehen. Es gehört aber genauso dazu, mit der nötigen Vorsicht zu agieren und die Wirtschaftlichkeit jeder Entscheidung zu prüfen. Ein Selbstläufer ist E-Mobilität noch nicht.