Logistik-Indikator der BVL: Verhaltene Stimmung bei Logistikdienstleistern

21. März 2016
Die Konjunktur floriert. Jedoch hat sich das Klima in der Logistikbranche im ersten Quartal erneut etwas eingetrübt. Das geht aus der Befragung von Unternehmen zum Logistik-Indikator hervor, den das Insitut für Weltwirtschaft (IfW) im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) ermittelt. Demnach rutschte das Geschäftsklima um sieben Punkte ab. Der Gesamtindikator steht aber mit 115,2 Punkten immer noch oberhalb der neutralen 100er-Marke, so das Ergebnis. Die Erwartungen der befragten Unternehmen für die nächsten sechs Monate sind weitgehend unverändert. Die Lage nach den Wintermonaten wird deutlich schlechter eingeschätzt, der Indikator geht hier um 12,9 Zähler auf 115,6 zurück.
Dabei geht die Klimaeintrübung nur auf Logistikdienstleister zurück. Der Teilindikator gab mit 20 Punkten nach. Auch die Lage schätzen sie entsprechend schlechter ein.
Die Stimmung bei den Logistikanwendern in Industrie und Handel steigt um sechs Punkte. Die Erwartungen haben sich erfreuchlich positiv entwickelt und weisen ein plus von 17 Zählern auf. Der Bedarf an Logistikleistungen im In- und Ausland werde sich erhöhen. Ein Großteil der befragten Logistikanwender geht von mehr Personal und Sachkapazitäten aus.
Für beide Seiten – Anwender und Dienstleister - weist die Geschäftstendenz nach oben. 22 Prozent der Logistikdienstleister und 28 Prozent der Logistikanwender sehen frohen Mutes auf das nächste Quartal.
Die Sonderfrage der Quartalsbefragung hat das Thema Auslöser und Ziele von Projekten des Wandels. Die Antworten sowohl von Anwenderseite als auch von Anbieterseite waren laut BLV sehr ähnlich. Der bedeutendste Auslöser von Change-Prozessen liegt für 60 bis 70 Prozent der Befragten in der Digitalisierung und im technischen Fortschritt. Aber auch Unsicherheit über internationale wirtschaftliche Entwicklung (50 Prozent) sowie die gesellschaftliche Entwicklung wie zum Beispiel die Flüchtlingsbewegung (30 bis 40 Prozent) spielen eine Rolle. Als Auslöser werden aber auch moderne Arbeitsorganisationen (30 bis 40 Prozent) genannt. In Bezug auf Ziele von Projekten des Wandels haben die Befragten mit 90 Prozent Kostensenkungen beziehunsweise Produktivitätssteigerungen angegeben. An zweiter Stelle folgt mit 60 bis 70 Prozent die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen und der Wunsch des Arbeitgebers für seine Belegschaft attraktiver zu sein. Ein Viertel wollen regulatorische Auflagen erfüllen und das Riskiomanagement verbessern.