Logistik: Nationale Reserve Gesundheitsschutz
Um besser auf künftige Pandemien vorbereitet zu sein, hat der Bund eine Nationale Reserve Gesundheitsschutz (NRGS) beschlossen. Zusammen mit Beteiligten aus der Logistik wurden 19 Standorte für die Lagerung von Schutzmaterialien benannt.
Im Rahmen der „Nationalen Reserve Gesundheitsschutz“ (NRGS) sollen Waren wie Schutzmaterialien, Geräte und Medikamente bis zu einen Monat bevorratet werden. Außerdem sollen Produktionskapazitäten vorgehalten werden, damit der Bedarf des Gesundheitssektors und des Bundes an Schutzausrüstung für bis zu sechs Monate gedeckt werden kann sowie humanitäre Hilfe mit Schutzausstattung für die Weltgesundheitsorganisation und Drittstaaten ermöglicht wird.
Vorhandene Schutzausrüstung als Grundstock
Dabei sollen sich die NRGS an einem Drei-Phasen-Modell orientieren: In einer ersten Phase (bis Ende 2021) geht es zunächst um die Bedarfsanalyse, die Beschaffung und Bevorratung, etwa auch mit der Schutzausrüstung, die bereits beschafft wurde oder bedarfsgerecht beschafft wird und die nicht kurzfristig für die aktuelle Versorgung benötigt wird.
19 Logistikstandorte bestimmt
Dafür sind derzeit bundesseitig über Logistikunternehmen folgende regionale Standorte bestimmt: Apfelstädt, Augsburg, Bergkamen, Biblis, Crailsheim, Dortmund, Emmerich, Euskirchen, Halle, Hamburg, Ibbenbüren, Kabelsketal, Krefeld, Langenhagen, Neuss, Unna. Hinzu kommen die vom Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern angemieteten Lagerflächen für Handdesinfektionsmittel in Neustadt, Muggensturm und Krefeld. Näheren Angaben zu den Logistikern, die den Zuschlag erhalten haben, wollte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Anfrage des Fachportals eurotransport.de zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwähnte allerdings in einer Pressekonferenz, dass die Unternehmen nach einer entsprechenden Ausschreibung ausgesucht wurden. Für die Bewältigung der Aufgaben brauche es Logistikpartner, darüber hinaus unterstütze der Bund auch Partner wie das THW, das bereits für die Logistik auf Bundesebene im Einsatz sei, sowie andere Organisationen.
Ab Phase 2 soll die NRGS weiter mit Schutzausrüstung aus inländischer Produktion sowie weiteren wichtigen Versorgungsgütern befüllt werden, um nicht weiter abhängig vom Ausland zu sein. In Phase 3 soll der Bedarf für Schutzmasken weitestgehend durch inländische Produktionskapazitäten abgedeckt werden.