Logistik-Studie: Nachhaltigkeit bringt keinen Preisvorteil

07. Nov. 2013
Nachhaltigkeit gewinnt auch im Logistikbereich immer mehr an Bedeutung. Allerdings können nachhaltig wirtschaftende Unternehmen damit noch keine höheren Preise rechtfertigen.
Das geht aus einer Studie der Managementberatung Horvath und Partners hervor. Nachhaltiges Wirtschaften werde heutzutage vorausgesetzt. „Trotzdem sind nachhaltige Leistungsangebote keineswegs ein Freibrief für höhere Preise“, sagt Dr. Christian Schnöbel, Studienleiter bei Horvath und Partners. Demnach haben die Kunden lange Zeit nur die Preise verglichen. Mittlerweile habe jedoch ein Wandel stattgefunden. Kunden achten der Studie zu Folge immer mehr auf ökologische und soziale Faktoren. Knapp die Hälfte der 48 befragten Logistikunternehmen sieht daher Nachhaltigkeit als entscheidenden Faktor für die eigene Wettbewerbsfähigkeit. 84 Prozent glauben, dass das Thema künftig eine hohe oder sehr hohe Bedeutung haben werde.
70 Prozent der Befragten waren demnach bereits mit Anfragen zu nachhaltigen Dienstleistungen konfrontiert. Allerdings gab nur jeder Dritte an, für ausgesuchte nachhaltige Leistungskomponenten auch tatsächlich höhere Marktpreise durchsetzen zu können. 51 Prozent sehen laut Studie dafür kein Potenzial. Wenn denn tatsächlich Preisaufschläge möglich seien, so blieben diese unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.
Ein großes Manko zeigt die Studie in der Unternehmenssteuerung auf. „Nachhaltigkeit ist für die Unternehmen zwar ein wichtiges Thema – vor allem wenn es um die praktische Umsetzung und die Darstellung gegenüber dem Kunden geht. Was die Unternehmenssteuerung betrifft, hinken viele aber noch hinterher“, sagt Schnöbel. Hier sehen demnach auch die Studienteilnehmer Handlungsbedarf, „von der operativen Planung über das Risikomanagement bis hin zum Reporting.“