Logistik: Stückgutkosten steigen deutlich

05. Apr. 2023 Newsletter
Die sendungsbezogenen Stückgutkosten sind im zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent gestiegen. Das geht aus dem Kostenindex Sammelgutspedition des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV) hervor.
„Die hohen Fixkosten für Logistikflächen, Transport- und Umschlagkapazitäten und für die Stammbelegschaften schlagen sich auf jede einzelne Sendung nieder. Weitere Lohnforderungen, steigende Lkw-Mautsätze sowie Neuinvestitionen und Umrüstkosten für eine CO2-freie Logistik werden auch zukünftig massive Auswirkungen auf die Kosten des Sammelgutgeschäfts haben“, sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Laut Huster benötige das volatile Stückgutgeschäft ein leistungsfähiges Grundnetz in der Fläche und ausgereifte Prozesse.
Das Rekordergebnis bei den Kostensteigerungen kommt nicht von ungefähr: Demnach stiegen die Kosten bereits in den ersten sechs Monaten 2022 um 10,1 Prozent.
Personalkosten machen fast 50 Prozent aus
Inflationsbedingt wuchsen laut dem Index die Sachkosten im letzten Halbjahr von 2022 dann um 7,9 Prozent. Zudem katapultierten der anhaltende Arbeitskräftemangel, steigende Löhne und Gehälter und Inflationsausgleichszahlungen die Personalkosten um 16,3 Prozent nach oben. Inzwischen machen Personalkosten fast 50 Prozent der Prozesskosten der Stückgutlogistik aus.
Auch die Treibstoffkosten stiegen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 um 39,6 Prozent. Mit 10,8 Prozent ist ihr Anteil an den Gesamtkosten eher gering, sodass der Index auch ohne Berücksichtigung des Dieselpreisanstiegs um 12,5 Prozent gewachsen wäre.
Der DSLV gibt seinen Kostenindex Sammelgutspedition jetzt zum 17. Mal heraus. Er vergleicht die Prozesskosten der Stückgutlogistik der ersten und letzten sechs Monate eines Jahres mit den jeweils gleichen Berichtszeiträumen der Vorjahre. Dabei berücksichtigt der Index die Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 114 Umschlagdepots und 20,3 Millionen Stückgutsendungen. Das durchschnittliche Sendungsgewicht ist demnach auf inzwischen 333 Kilogramm angestiegen (plus drei Prozent).