Logistik Netzwerk Thüringen kooperiert mit der Bundeswehr

04. März 2019
Die Logistikwirtschaft könnte stärker von Fachkräften der Bundeswehr profitieren. Hierfür beteiligt sich das Logistik Netzwerk Thüringen an einer Initiative, die das in Erfurt stationierte Logistikkommando der Bundeswehr ins Leben gerufen hat.
Unter dem Titel „Zukunftsorientierung Kooperationen in der Logistik“ fand Mitte Januar in Erfurt ein Workshop zum Thema „Kooperative Personalmodelle“ statt, an dem verschiedene Unternehmen beteiligt waren. Im nächsten Schritt soll laut Logistik Netzwerk Thüringen ein beidseitig tragfähiges Modell „Personal“ erarbeitet und in einem Pilotprojekt getestet werden.
Das gemeinsame Ziel von Bundeswehr und Logistikunternehmen sei es, über das Angebot einer wechselseitigen Beschäftigung und Qualifizierung in gewerblicher Wirtschaft und Bundeswehr Fachkräfte zu gewinnen, zu binden und in ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Alle Beteiligten können so langfristig profitieren und gemeinschaftlich den Herausforderungen des demographischen Wandels besser begegnen.
Fachkräftemangel trifft Bund und Logistikbranche gleichermaßen
„Maßnahmen zur Reduzierung des Fachkräftemangels in der Thüringer Logistik zählen zu den Kernaufgaben unserer Netzwerkarbeit. Deshalb stimmt uns das Projekt besonders zuversichtlich, mit dem Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir gemeinsam und zum gegenseitigen Nutzen diese Aufgabe angehen können“, sagte Joachim Werner, Vorstandsvorsitzender im Logistik Netzwerk Thüringen.
Das Netzwerk wurde im Jahr 2008 gegründet. Neben Speditionen, Verladern und Kontraktlogistikern umfasst der eingetragene Verein Unternehmen aus den Bereichen Kombinierter Ladungsverkehr, IT und E-Commerce, Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie logistiknahe Dienstleistungen, Verbände und öffentlicher Verwaltung.
Kooperation statt Konkurrenz
Dass die Zusammenarbeit im Mittelpunkt stehe und kein gegenseitiges Abwerben stattfinden solle, betonte der stellvertretende Kommandeur des Logistikkommandos, Brigadegeneral Thomas Hambach: „Die Bundeswehr hat nicht die Absicht, mit den Unternehmen zu konkurrieren. Es soll vielmehr eine partnerschaftliche Kooperation zwischen Unternehmen, Bundeswehr und insbesondere den hierfür in Frage kommenden Arbeitnehmern bzw. Soldaten angestrebt werden.“
Zivile Aus- und Weiterbildung von Transportsoldaten
Schon jetzt absolvieren beispielsweise Transportunteroffiziere der Bundeswehr ihre Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei zivilen Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen.