Logistikimmobilien: 15 Prozent mehr Flächenumsatz
Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnet ein Rekordquartal. Das berichtet der Investor CBRE. Demnach summierte sich der Flächenumsatz im ersten Quartal 2022 auf 2,4 Millionen Quadratmeter. Verglichen zum ersten Quartal 2021 sei dies ein Anstieg um 15 Prozent. Es handelt sich dabei um das stärkste Auftaktquartal aller Zeiten.
Großabschlüsse verfälschen das Ergebnis
Von den eingangs erwähnten 2,4 Millionen Quadratmetern entfallen allein 327.000 Quadratmeter auf die Tesla-Produktion in Grünheide bei Berlin. Weitere 189.200 Quadratmeter Fläche gehen auf das Konto des Amazon-Neubaus in Kaiserslautern. Schon diese beiden Großabschlüsse beeinflussen die Flächenanteile mit Blick auf Eigennutzer und Neubauten massiv.
Onlinehändler und Logistik im Rückwärtsgang
Dementsprechend, sozusagen Tesla geschuldet, stieg der Anteil von Produktionsunternehmen um elf Prozentpunkte auf 30 Prozent. Etwas verwunderlich: Trotz Amazon ging der Anteil von Handelsunternehmen – inklusive Onlinehändlern – um acht Prozentpunkte auf 36 Prozent zurück. Logistiker wiederum verzeichneten ebenfalls einen Rückgang auf 26 Prozent.
Die Kehrseite der Medaille im Immobilienmarkt
„Auch ohne die Flächen von Tesla setzt der Markt zum Jahresanfang seine hohe Dynamik von mehr als zwei Millionen Quadratmetern Flächenumsatz pro Quartal fort“, stellt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland, fest. In den Top-5-Märkten stieg der Flächenumsatz im Vorjahresvergleich um 42 Prozent an. Ohne Tesla aber gab es de facto einen Rückgang um 18 Prozent. Lediglich in München stieg der Flächenumsatz an. Jenseits der Top-Märkte betrug das Wachstum 6 Prozent. So weichen die Nutzer laut Koepke mehr auf großflächige Angebote aus – vor allem in östlichen Bundesländern inklusive Berlin.
Wie es bei den Mieten weitergeht
Die durchschnittliche Spitzenmiete der Top 5 stieg im Vorjahresvergleich um gut 6 Prozent auf 6,84 Euro pro Quadratmeter im Monat an. Dr. Jan Linsin, Head of Reserach bei CBRE in Deutschland, befürchtet aber weitere Mietanstiege: „Im Jahresverlauf sind weitere Anstiege bei den Mietern zu erwarten – sowohl weil die Baukosten für Neubauten mit Blick auf Grundstücke und Materialien ansteigen als auch weil die Eigentümer bei den aufgerufenen Mieten die Inflation berücksichtigen dürften.“ So lasse – auch bei bereits bestehenden Verträgen – die Inflation die Mieten weiter ansteigen.