London: Weltgrößter Versuch mit gewerblichen E-Fahrzeugen

10. Dez. 2018
In London soll der weltweit größte Versuch mit gewerblichen Elektrofahrzeugen stattfinden, um den Übergang zu einem CO2-armen Transport zu beschleunigen. Die Finanzierung für den Test „Optimise Prime“ mit 3.000 Autos wurde jetzt vom nationalen Regulierer Ofgem genehmigt, teilten die beiden Projektführer, der Technologiekonzern Hitachi und der Energieversorger UK Power Networks, mit. Untersucht und umgesetzt werden sollen ab 2019 drei Jahre lang Ansätze für eine Elektrifizierung, beteiligt seien auch Flotten- und Transportunternehmen.
Die Idee dahinter: Da 58 Prozent aller Neufahrzeuge in Großbritannien von Unternehmen gekauft würden, bestimmten sie das Tempo des Übergangs zur Elektromobilität. Unter anderem sollen im Rahmen des Versuchs Investitionskosten minimiert werden, die viele der gewerblichen Flottenbetreiber davon abhielten, auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Auf die Straßen sollen modellunabhängig Fahrzeuge von Energieversorger Centrica, von Uber und von einem großen Paketdienstleister gelangen.
Insbesondere geht es auch um Ladevorgänge im Lager, zu Hause und auf der Straße. Genutzt werden realitätsnahe Datensätze, um ein genaues Bild der Anforderungen von elektrischen Flotten und Mietautos zu bekommen. Die Fahrzeugtechnologie sei so weit, dass Elektrofahrzeuge problemlos für die Langstrecke eingesetzt werden könnten, wird betont. Das Stromnetz sei dafür jedoch nicht konzipiert worden.
Würden die Stromer im Großraum London schneller eingesetzt, könnten bis zu 2,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, das entspreche dem Ausstoß von Londons kompletter Busflotte im Zeitraum von vier Jahren, so die Rechnung. Derzeit beträgt der Anteil von E-Autos und Lieferwagen an zugelassenen Neufahrzeugen den Informationen zufolge 1,7 Prozent. Er müsse bis 2030 auf 60 Prozent ansteigen. Der Straßentransport in Großbritannien verursacht derzeit 110 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und trägt zu 40.000 vorzeitigen Todesfällen aufgrund schlechter Luft bei.