MAN startet eTruck-Test auf öffentlichen Straßen

27. Apr. 2023 Newsletter / Fahrzeug & Technik
MAN hat den Marktstart für den eTruck zwar erst im Jahr 2024 geplant. Doch der Startschuss für die Langstreckenerprobung auf öffentlichen Straßen erfolgte diese Woche in München.
Der MAN-Vorstandsvorsitzende Alexander Vlaskamp drehte eine Runde im und um den Münchner Olympiapark – als Beifahrer nahm der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder Platz. Theoretisch hätte Söder selbst das Volant drehen dürfen. Er habe den Lkw-Führerschein vor Jahrzehnten bei der Bundeswehr gemacht, gibt der CSU-Mann zu Protokoll. Doch vor dem „Raumschiff Enterprise“ von MAN war der Respekt dann doch etwas zu groß.
2030 soll jeder zweite neue MAN elektrisch fahren
Der neue eTruck wird im Stammwerk München entstehen, zusammen mit herkömmlichen Diesel-Lkw auf einem Band. 2025 wolle man dort, so MAN, 2.500 E-Lkw fertigen. 2030 sollen es bereits 40.000 schwere Lkw-Stromer sein, also etwa die Hälfte der jährlichen Gesamtproduktion von MAN.
Appell an die Politik: mehr Ladepunkte
„Wir bringen unseren batterieelektrischen Truck nach den erfolgreichen Wintertests nun auf die Straßen Bayerns“, sagt Vlaskamp anlässlich der Premierenfahrt. „Bereits Mitte dieses Jahrzehnts wird es hierzulande wirtschaftlicher sein, E-Lkw zu fahren, als Trucks mit Verbrenner-Motoren. Unseren schweren E-Lkw bringen wir also genau zur richtigen Zeit, wenn mit einer anziehenden Nachfrage der Transporteure zu rechnen ist.“ Aber Vlaskamp macht auch klar, dass sich bei der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur noch einiges tun müsse und richtet damit auch das Wort an seinen Nebenmann Söder. „Dafür brauchen wir in Europa dringen mindestens 50.000 Hochleistungs- und Megawatt-Ladepunkte – sowohl in den Depots unserer Kunden als auch entlang der wichtigsten Fernverkehrsrouten.“