MAN: Vorbereitung auf E-Mobilität

25. Sept. 2020
MAN Truck & Bus will auf die Mobilitätswende reagieren und das bestehende Service-Netz europaweit auf die neue Antriebstechnologie vorbereiten. Damit will der Nutzfahrzeughersteller seinen Kunden frühzeitig ein flächendeckendes Service-Netz zur Verfügung stellen.
„Momentan sind zwar nur vereinzelt elektrische MAN-Fahrzeuge auf europäischen Straßen unterwegs, wir fangen aber schon jetzt an, unsere Werkstätten umfangreich auf die neuen Anforderungen von E-Fahrzeugen vorzubereiten“, sagt Jan Eike Witt, Senior Vice President After Sales Management bei MAN Truck & Bus. So will das Unternehmen laut Witt sicherstellen, dass sich MAN-Kunden auf den gewohnten Service verlassen können.
In drei Stufen dem Mobilitätswandel begegnen
Die Vorbereitung der vorhandenen MAN-Servicewerkstätten soll laut Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden. Zum einen will MAN seine Servicebetriebe weiter qualifizieren. Hierzu sollen Expertenteams die Werkstätten aktiv bei Reparaturen begleiten. Gleichzeitig sollen die Werkstatt-Mitarbeiter weiter geschult werden, um Werkstätten für dieses Antriebssegment zu spezialisieren. Ergänzend sollen einzelne Service-Betriebe zu Kompetenz-Zentren für die Instandsetzung von Hochvolt-Speichern – zum Beispiel nach Unfällen – ausgebaut werden.
Ausbau des Elekto-Servicenetzes bis Ende 2021
Zum anderen will MAN sein Servicenetz bis Ende 2021 europaweit um 60 Standorte mit Hochvolt-Qualifikation ausbauen. Somit bestünde das Elektro-Servicenetz aus 170 Niederlassungen. Damit einher geht ein Kompetenzaufbau an bereits vorhandenen Standorten, an denen heute schon ein hohes Aufkommen an Elektrofahrzeugen zu verzeichnen ist. Der Fokus liege dabei auf Ballungszentren. Zudem will MAN für nahezu jeden europäischen Markt ein Experten-Team für die Arbeiten unter Spannung an Energiespeichern ausbilden.
E-Mobilität braucht Spezialwerkzeuge und neue Prozesse
Neben dem Kompetenzausbau innerhalb der Werkstätten will MAN seine geplanten 170 Elektrokompetenzzentren mit Spezialwerkzeugen für den Umgang mit Hochvoltsystemen ausstatten. Zusätzlich will das Unternehmen neue Prozesse und Arbeitsabläufe implementieren, um einen sicheren Umgang mit den Elektrofahrzeugen zu gewährleisten. Außerdem erhält jeder der ausgewählten MAN-Servicepartner mindestens zwei ausgebildete Elektrofachkräfte für Fahrzeugtechnik. Dadurch stellt MAN sicher, dass in jedem Ballungsraum Experten verfügbar sind, die Elektrofahrzeugen auch fachgerecht reparieren können.
MAN plant zentrale Instandsetzung von Hochvolt-Batterien
Darüber hinaus soll das von MAN entwickelte E-Mobilitätskonzept auch die Rücknahme, den Tausch sowie die Reparatur von in Elektrofahrzeugen verbauten Hochvolt-Batterien vorsehen. Für diese gelten laut MAN besondere Sicherheits-Vorschriften bei der Lagerung und dem Transport. Aufgrund der derzeit noch geringen Stückzahlen sowie die vergleichsweisen hohen Kosten sieht das Konzept keine Lagerung oder Reparatur von Batterien in den Werkstätten vor Ort vor. Vielmehr sei bei einem fälligen Tausch die Batterie unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften ein zentraler Rückversand an das Werk geplant.
MAN will Endkunden beim Mobilitätswandel begleiten
MAN sieht nach eigenen Angaben auch Herausforderungen für Kunden und Fahrer. Deshalb erhalte jeder Käufer eines MAN E-Fahrzeugs einen umfangreichen Übergabeleitfaden, der Informationen und Sicherheitshinweise zu seinem Fahrzeug enthält. Darüber hinaus will MAN, ein spezielles Profi-Drive Techniktraining anbieten, welches den sicheren und auch wirtschaftlichen Umgang mit E-Fahrzeugen weiter vertiefen soll. Dies gelte derzeit für Fahrzeuge wie den eTGE, den Stadtbus Lion’s City E, der im vierten Quartal 2020 in Serie produziert werden soll und den Verteiler-Lkw eTGM, der momentan in Kleinserie produziert wird.