Mercedes-Werk setzt Roboterhund ein

01. Sept. 2025 Newsletter
Im Mercedes-Benz-Werk Düsseldorf werden neue Maßstäbe in puncto Digitalisierung gesetzt. Durch den Einsatz von Roboterhund „Aris“ und einer Drohne soll die Produktion effizienter und die Anlagenüberwachung revolutioniert werden.
Das vierbeinige Robotersystem kann durch Sensoren und KI-gestützte Module Störungen erkennen, Druckluftleckagen lokalisieren und Messgeräte überwachen. Mit diesen Fähigkeiten trägt „Aris“ dazu bei, dass Energieverluste frühzeitig erkannt und behoben werden. Damit sinken die Kosten, während drohende Anlagenausfälle durch gezielte Wartung in produktionsfreien Zeiten verhindert werden.
Predictive-Maintenance-Roboter im Werk Düsseldorf
„Aris“ ist Teil der Digitalisierungsstrategie von Mercedes-Benz Vans. Das Transporter-Werk will mit autonomen Robotersystemen Prozesse stabiler und nachhaltiger gestalten. Zum Einsatz kommt dabei das Prinzip der „Predictive Maintenance“: vorausschauende Instandhaltung, die potenzielle Schäden erkennt, bevor sie zum Stillstand führen. „Aris“ kann Messuhren kontrollieren und die Werte digital erfassen. Mit einem akustischen Bilddarstellungs-Modul ist er zudem in der Lage, Geräusche sichtbar zu machen und deren Ursprung zu lokalisieren. So lassen sich Leckagen in der Druckluftversorgung aufspüren, die bislang zu hohen Energieverlusten geführt haben. Rund 60 Prozent dieser Verluste können laut Hersteller künftig vermieden werden – ein Einsparpotenzial im sechsstelligen Euro-Bereich pro Jahr.
Flexibler Einsatz und hohe Beweglichkeit
Der Roboterhund kann sich völlig autonom in der Produktionsumgebung bewegen, Hindernisse überwinden und sogar Treppen steigen. Damit eröffnet sich ein breites Einsatzspektrum, das über die Energieeinsparung hinausgeht. Perspektivisch ist denkbar, dass „Aris“ Fluchtwege überprüft, Daten für die Erstellung eines digitalen Zwillings des Werks liefert oder weitere Sicherheitsfunktionen übernimmt. Durch die Anbindung an Cloudsysteme lassen sich zudem Interaktionen mit anderen Robotern ermöglichen – auch über den Standort Düsseldorf hinaus.
Drohne übernimmt Routinetätigkeiten
Neben „Aris“ führt Mercedes-Benz im Werk Düsseldorf auch Drohnentechnologie ein. Die unbemannten Fluggeräte sollen künftig Zählungen von Ladungsträgern auf dem Werksgelände durchführen. Mithilfe von trainierter KI-Software erkennen sie Behälter anhand ihrer Maße und Umrisse. Damit entfallen zeitintensive Routineaufgaben für die Mitarbeitenden, die ihre Arbeitszeit stärker für steuernde Tätigkeiten nutzen können. Gleichzeitig steigt die Genauigkeit bei der Erfassung von Leergut.
Standort Düsseldorf als Vorreiter
Das Mercedes-Benz Werk Düsseldorf gehört zu den größten industriellen Arbeitgebern in der Region. Auf einer Fläche von 325.000 Quadratmetern arbeiten rund 5.500 Beschäftigte. Produziert werden dort die geschlossenen Varianten des Sprinter sowie der eSprinter, seit 2019 auch die batterieelektrische Version und seit 2023 die neue Generation des E-Transporters. Mit der Einführung von Roboterhund und Drohne möchte der Standort seinen Anspruch untermauern, als Vorreiter bei der Digitalisierung und Automatisierung in der Nutzfahrzeugproduktion zu gelten.