Merkel ist offen für Oberleitungs-Lkw
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigt sich offen für einen grenzüberschreitenden Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw zwischen Schweden und Deutschland. Bei ihrem Besuch am Dienstag in Schweden brachte sie mit ihrer Delegation eine gemeinsame Studie über die Potenziale elektrifizierter Autobahnen auf den Weg.
Die Studie soll die Vor- und Nachteile verschiedener technischer Lösungen, mögliche Geschäftsmodelle und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen. Sie soll ferner eine Kosten-Nutzen-Analyse und eine Karte über infrage kommende Straßen umfassen. Die Studie ist Teil einer beschlossenen "deutsch-schwedischen Partnerschaft für Innovation". Neben der Mobilität erstreckt sich diese Kooperation auch auf die Bereiche Industrie 4.0, Digitalisierung für kleine und mittlere Unternehmen sowie auf den Gesundheitssektor. Mit Blick auf das Projekt "E-Highway" sprach sich Merkel dafür aus, die entsprechenden Aktivitäten voranzutreiben und Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Korridors zwischen Schweden und Deutschland auszuloten.
Merkels Gesprächspartner waren der Schweden-Chef des Technologiekonzerns Siemens, Ulf Troedsson, sowie der Vorstandsvorsitzende des Fahrzeugbauers Scania, Henrik Henriksson. Beide Akteure haben im Juni vorigen Jahres in der schwedischen Region Gävleborg den weltweit ersten elektrifizierten Autobahnabschnitt für Lkw in Betrieb genommen, auf dem ein Oberleitungs-Lkw der Spedition Ernsts Express fährt. Henriksson sagte, es sei eine Ehre, Kanzlerin Merkel Scanias Bemühungen beim E-Highway erläutern zu dürfen. Die Vereinbarung zwischen Schweden und Deutschland unterstreiche den Wert von strategischen Partnerschaften, die auf den Aufbau von nachhaltigen Transportlösungen abzielten. Ein Beispiel für solche Partnerschaften sei der in der Region Gävleborg eröffnete E-Highway.