Meyer Logistik setzt zwei 18-Tonner mit Elektroantrieb ein

05. Aug. 2014
E-Mobilität: Meyer Logistik hat zwei 18-Tonner von Iveco auf Elektroantrieb umgerüstet. Die Lkw werden die Märkte von Lidl und Rewe in Berlin beliefern.
Ein Tausendsassa zeichnet sich durch zahlreiche Begabungen aus, sagt das Lexikon. Wer also 1.000 Lkw einsetzt, kann viel mehr als Standard. Das beweist der Lebensmittel-Logistiker Meyer Logistik, indem er in den nächsten Wochen zwei rein elektrisch betriebene 18-Tonner in seine Flotte aufnimmt. Die Firma E-Force One aus der Schweiz hat die betreffenden Iveco-Stralis-Fahrgestelle mit Euro-6-Motor umgebaut und elektrifiziert.
„Wir stecken viel Energie und Pioniergeist in das Thema Nachhaltigkeit“, sagt Geschäftsführer Matthias Strehl im Gespräch mit trans aktuell. Meyer Logistik sei das erste Unternehmen in Europa, das einen umgebauten Euro-6-Lkw in seiner Flotte einsetze. Strehls Planung sieht vor, dass Meyer Logistik die beiden Stromer acht bis zehn Jahre nutzen möchte.
In dieser Zeit werden die E-Fahrzeuge die Lebensmittel-Einzelhändler Lidl und Rewe in Berlin beliefern. Geplant ist ein Einsatz an sechs Tagen in der Woche, bei einem Kunden ist gar eine Doppelschicht geplant. Die Fahrleistungen der beiden E-Lkw reichten für den Stadtverkehr locker, sagt Strehl. „Mit einer Batterieladung können die Fahrzeuge etwa 300 Kilometer bewältigen.“
Lidl und Rewe unterstützen die Bestrebungen des Logistikdienstleisters in Sachen alternative Antriebe. Sie haben mit Meyer Logistik ein Konzept erarbeitet, das die Auslastung der Lkw langfristig garantiert. Das Fahrzeug kostet in der Anschaffung zweieinhalb bis drei Mal so viel wie ein konventioneller Lkw. Doch so hoch der Anschaffungspreis ausfällt, so groß ist auf andererseits die Ersparnis bei den Betriebskosten: Auf der Autobahn setzt der Logistikdienstleister einen Verbrauch von 80 bis 110 Kilowattstunden pro 100 Kilometer an, auf der Landstraße von 60 bis 90 Kilowattstunden. Das entspricht einem Diesel-Verbrauch von acht bis elf beziehungsweise von sechs bis neun Litern.
An die Steckdose geht es in der Meyer-Logistik-Niederlassung in Freienbrink bei Berlin oder auch in den Distributionszentren der Kunden. Eine komplette Aufladung der beiden Batterieblocks pro Fahrzeug würde etwa sechs Stunden in Anspruch nehmen. Die beiden Batterieblocks bringen 2,5 Tonnen auf die Waage, damit verbunden ist ein beträchtlicher Nutzlast-Verlust. Doch mit der verbleibenden Nutzlast von 6,5 Tonnen kommt das Unternehmen bei 18 geladenen Paletten mit Frischeprodukten klar.