Milence: Whitepaper zur Ladeinfrastruktur
Der Ladenetz-Anbieter Milence, ein Joint Venture von Daimler Truck, Traton Group und Volvo Group, präsentiert ein Whitepaper. Darin geht es um den aktuellen Stand der öffentlichen Ladeinfrastruktur für elektrische Langstrecken-Lkw. Das Unternehmen weist zudem darauf hin, welche Maßnahmen es für einen beschleunigten Ausbau der Ladepunkte braucht.
Immer mehr E-Lkw – reichen vorhandene Ladepunkte?
Der Übergang hin zu schweren Elektro-Nutzfahrzeugen sei bereits Realität und ein entscheidender Schritt zur Dekarbonisierung des europäischen Straßengüterverkehrs, heißt es seitens Milence. Doch mit der steigenden Anzahl elektrischer Lkw wachse auch die Sorge, ob die öffentliche Ladeinfrastruktur Schritt halten kann. In einem heute veröffentlichten Whitepaper liefert das Joint Venture eine nach eigenen Angaben datengestützte Antwort: Demnach kann die heutige Infrastruktur den aktuellen Fahrzeugbestand versorgen – aber ein schneller und strategischer Ausbau sei unerlässlich, um eine breite Einführung bis 2030 zu ermöglichen.
Lademöglichkeiten für E-Lkw sind ungleich verteilt
Die Studie deckt 14 europäische Länder ab, zeigt den aktuellen Stand auf, bewertet die kurzfristige Einsatzfähigkeit und skizziert einen Korridor-First-Ansatz zur Erreichung der Klimaziele 2030 sowie zur Unterstützung der breiten Elektrifizierung des Langstreckenverkehrs. Die Analyse zeigt, dass die derzeit knapp 1.100 öffentlich zugänglichen Ladepunkte für Lkw zwischen 6.000 und 20.000 elektrische Langstrecken-Lkw versorgen können. Das ist deutlich mehr als die aktuell rund 5.100 zugelassenen (N3-Typ) Langstrecken-E-Lkw auf Europas Straßen. Dies unterstreicht die Bereitschaft für den Markthochlauf. Gleichzeitig weist die Studie aber auf die ungleiche Verteilung hin und betont, dass das zukünftige Wachstum gezielte, wirkungsstarke Investitionen erfordert, insbesondere entlang stark benutzter TEN-T-Korridore.
Das fordert Milence von der Verkehrspolitik
• Strategische Korridore priorisieren: Genehmigungsverfahren und Netzanschlüsse für fortgeschrittene e-HDV-Projekte beschleunigen, vornehmlich für Projekte mit AFIF-Förderung und im Einklang mit der Clean Transport Korridor Initiative.
• Finanzierungsinstrumente stärken: Einführung eines EU-gestützten Garantieprogramms zur Risikominimierung von Krediten und zur Mobilisierung privater Investitionen in Infrastruktur mit hoher Wirkung.
• Total Cost of Ownership (TCO) senken: Mautbefreiungen, Steueranreize und Finanzierungsmodelle für Fahrzeuge ausbauen – flankiert durch gezielte Maßnahmen im Rahmen des Automotive Action Plan.