Mindestlohn beschäftigt die Transportbranche
Die Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Januar 2026 stellt die Transport- und Logistikbranche vor Herausforderungen. Das zeigt eine neue Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach verdienen aktuell 8,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig weniger als 13,90 Euro pro Stunde.
Hoher Anteil bei Minijobbern
Bei den geringfügig Beschäftigten – also Minijobbern – liegt der Anteil sogar bei über 55 Prozent. Damit zählt die Logistik zu den am stärksten betroffenen Branchen überhaupt, gleichauf mit dem Gastgewerbe und der Landwirtschaft. Besonders relevant ist die Entwicklung auch mit Blick auf die Neuanstellungen: Zum Jahresende 2025 dürfte laut IAB fast jede vierte Neueinstellung im Bereich Transport und Logistik mit einem Stundenlohn unterhalb der neuen Mindestlohngrenze erfolgen. Das birgt Risiken für Personalplanung und Kostendruck.
Spillover-Effekte erwartet
Neben den direkt betroffenen Beschäftigten rechnen Experten auch mit sogenannten Spillover-Effekten: Um Lohnabstände zu wahren, könnten Unternehmen gezwungen sein, auch über dem Mindestlohn liegende Gehälter anzuheben – etwa bei Fachkräften in der Lagerlogistik oder im Fahrpersonal. Die Folge: weiter steigende Lohnkosten.
Auswirkungen auf Beschäftigung unklar
Ob und wie stark sich diese Entwicklungen auf die Beschäftigung im Sektor auswirken, bleibt abzuwarten. Frühere Mindestlohnerhöhungen haben laut IAB allerdings nur begrenzte negative Effekte gezeigt – vor allem bei Minijobs, weniger bei regulären Stellen. Branchenkenner erwarten dennoch, dass Logistikunternehmen verstärkt auf Produktivitätsreserven setzen oder Neueinstellungen zurückhalten. Die zweite Stufe der Erhöhung ist bereits beschlossen: Ab dem 1. Januar 2027 steigt der Mindestlohn auf 14,60 Euro pro Stunde.