MSC will sich an der HHLA beteiligen

13. Sept. 2023 Newsletter / Transport & Verkehr
Aufregung um den Hamburger Hafen: Die Stadt Hamburg und der Containerreeder Mediterranean Shipping Company (MSC) haben einen Vorvertrag unterzeichnet. Demnach übernimmt die weltweit größte Reederei 49,9 Prozent der Anteile an der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA). Der verbleibenden 50,1 Prozent bleiben bei der Hansestadt. Aktuell hält Hamburg noch 69 Prozent der Anteile. Doch es regt sich Widerstand – und ein erstes Gegenangebot ist auch bereits angekündigt.
Was Hamburg und MSC vereinbart haben
Im Zuge der Vereinbarung will MSC den Warenumschlag an den HHLA-Terminals in Hamburg ab dem Jahr 2025 erheblich ausbauen. Von 2031 an soll demnach ein Mindestvolumen von einer Million TEU seitens MSC in Hamburg umgeschlagen werden. Des Weiteren plant das Unternehmen, seinen Deutschlandsitz mit mehreren hundert Beschäftigten in die Hansestadt zu verlegen. Hierzu soll ein langfristiger Investitionsplan gemeinsam mit der HHLA entstehen.
Unmut in der Logistik
Auf sonderlich viel Gegenliebe stößt die Übernahme allerdings nicht. Kein Wunder, sind die Reedereien beziehungsweise deren Seeschifffahrtskonsortien von vielen Kontrollen des EU-Wettbewerbsrechts befreit, was den Unternehmen einen wahren Geldseegen beschert hat. Die so erwirtschafteten Gelder haben die Reedereien massiv in Zukäufe gesteckt. Nicht ohne Grund hatten die Mitglieder des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp) Mitte 2022 beklagt, dass die Reedereien ihre Marktmacht missbrauchen und im Speditionsgeschäft wildern. Das wiederum ruft auch den Milliardär Klaus-Michael Kühne auf den Plan, der den Hamburger Hafen retten will.