Nestlé will Emissionen reduzieren
Unter anderem durch höhere Palettenladungen will der Lebensmittelkonzern Nestlé bei Transport und Logistik CO2-Emissionen einsparen. Global verfolgt Nestlé nach eigenen Angaben das Ziel, die Emissionen innerhalb der Lieferkette bis zum Jahr 2030 zu halbieren und bis 2050 auf Netto Null zu senken. Durch Maßnahmen im Bereich Transport und Logistik sollen bis 2030 rund 3,5 Millionen Tonnen CO2e eingespart werden.
"Eine optimale Transportverbindung zu unseren Handels- und Endkunden ist essenziell. Wir bewegen etwa bei Schokolade, Kaffee, Cerealien und Nestlé Professional rund 640.000 Paletten pro Jahr und jeder Kilometer weniger zählt", sagt Björn Stammer, Leiter Logistik bei Nestlé Deutschland.
Neuer, nachhaltig betriebener Standort
Als Etappenziel dabei bezeichnet der Verlader daher die Anfang Juli erfolgte Grundsteinlegung für ein neues Distributionszentrum, dem Multicube Osthessen von Logistikpartner Pfenning Logistics. Nestlé ist Hauptmieterin des neuen Standorts in Bad Hersfeld. Durch die zentrale Lage werden laut Nestlé die Anzahl der Transportkilometer um 30 Prozent gesenkt.
Zudem erfülle das neue Logistikzentrum höchste Nachhaltigkeitsstandards: "Wir nutzen moderne Luftwärmepumpen zur Temperierung des Gebäudes, lokal produzierten Strom und setzen klimaschonende Materialien beim Bau ein. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, die CO2e-Emissionen zu reduzieren", sagt Rana Matthias Nag, Geschäftsführer von Pfenning Logistics.
Höhere Palettenladung senken Emissionen und Rampenkontakte
Ebenfalls im Blick hat der Lebensmittelkonzern nach eigenen Angaben die Auslastung von Fahrzeugen, konkret in Form der Palettenladehöhen. Für eine nachhaltigere Logistik arbeitet Nestlé demnach gemeinsam mit seinen Partnern daran, die Umstellung auf höhere Paletten nach europäischem Standard in Deutschland voranzutreiben.
17 Prozent mehr Ladung möglich
Mit einer Palettenladehöhe von 1,05 Metern nach CCG1-Standard werden demnach die Volumina der modernen Fahrzeuge nicht ausgelastet. Bei den neuen 1,20 Meter hohen Paletten nach EUL1-Standard sind 17 Prozent mehr Ladung möglich. Sie können in 2,60 Meter hohen Lkw gestapelt und der Platz dadurch optimal genutzt werden", heißt es in einer Mitteilung von Nestlé.
So ließe sich das Lkw-Aufkommen auf den Straßen reduzieren und entsprechend Emissionen einsparen; Handelskunden würden profitieren, weil sich die Kontakte an den Verladerampen mit höheren Paletten signifikant verringern ließen. Auch manuelle Abläufe wie Auf- und Abpacken könnten deutlich reduziert werden.
"Es ist eine gemeinschaftliche Aufgabe von Industrie und Handel, den europäischen Palettenstandard auch in Deutschland flächendeckend umzusetzen. Mit dem neuen Distributionszentrum Multicube Osthessen können wir ab 2023 die Anforderungen erfüllen und auf höhere Paletten umstellen, die in anderen Ländern bereits regulär genutzt werden. Auch bei unseren werksnahen Logistikzentren arbeiten wir daran, diese an die neuen Standards anzupassen ", sagt Matthias Fleischer, Director Supply Chain & IT bei Nestlé Deutschland.
Abschied vom Diesel im KV-Nachlauf
Und auch der Modal Split steht auf den Nachhaltigkeitsplänen von Nestlé, das bereits heute rund 80 Prozent des Mineralwassers S.Pellegrino von Italien nach Deutschland mit dem Zug transportiert und so im Vergleich zum Straßentransport durchschnittlich 3.900 Tonnen CO2e pro Jahr einspare. Für den Nachlauf bis zum Zielort Nestlé künftig nach eigenen Angaben verstärkt auf Elektrolastwagen oder Lkw mit alternativen Kraftstoffen setzen.