Nikola muss Insolvenz anmelden
Der E-Lkw-Hersteller Nikola ist zahlungsunfähig und hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Unternehmen aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona gab gestern bekannt, dass Gläubigerschutz nach Chapter 11 gemäß US-Recht gestellt wurde. Nikola hat zudem einige „First-Day“-Anträge gestellt, um sicherzustellen, dass sein eingeschränkter Betrieb während des Verkaufsprozesses fortgesetzt werden kann. Dazu zählt auch die Genehmigung, seinen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitenden nachzukommen.
Service- und Supportleistungen bis Ende März 2025
Vorbehaltlich der gerichtlichen Genehmigung beabsichtigt das Unternehmen, Service- und Supportleistungen für derzeit im Einsatz befindliche Lkw bis Ende März 2025 fortzusetzen. Danach wird das Unternehmen einen oder mehrere Partner benötigen, um diese Aktivitäten zu unterstützen. Nikola geht mit etwa 47 Millionen US-Dollar in bar in das Verfahren nach Chapter 11, um die vorgenannten Aktivitäten zu finanzieren sowie den Verkaufsprozess nach der Insolvenz umzusetzen.
Gesamtwirtschaftliche Ursachen
Steve Girsky, Präsident und CEO von Nikola, machte gesamtwirtschaftliche Ursachen als Grund für die Insolvenz aus. In den letzten Monaten sei noch versucht worden, Kapital zu beschaffen und Verbindlichkeiten zu reduzieren. Dies habe aber nicht gereicht, um die Insolvenz abzuwenden.
Verkauf von Vermögenswerten
Nach monatelanger Prüfung verschiedener Alternativen kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass ein strukturierter Verkaufsprozess nun die bestmögliche Lösung darstellt. Das noch verbleibende profitable Geschäft von Nikola wird damit abgewickelt. Das Unternehmen beabsichtigt, alle oder einen Teil seiner Vermögenswerte zu vermarkten und eine geordnete Abwicklung durchzuführen. Das Unternehmen schlägt ein Bieterverfahren vor. Dieses ermöglicht es den Angaben zufolge, verbindliche Angebote für schuldenfreie Vermögenswerte von Nikola abzugeben.