Nutzfahrzeuge: Zulassungszahlen sinken
Die Nutzfahrzeug-Neuzulassungen gingen im ersten Halbjahr 2025 deutlich zurück. Auch das Elektro-Wachstum bleibt ein Problem. Das geht aus den neuesten Zahlen des Verbands der europäischen Automobilhersteller (ACEA) hervor.
Minus 15,4 Prozent bei den Lkw, minus 13,2 Prozent bei den Transportern und minus 4,4 Prozent bei den Bussen – so ernüchternd fallen die prozentualen Rückgänge bei den europaweiten Nutzfahrzeug-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) zeigt sich entsprechend alarmiert, auch weil das wirtschaftliche Umfeld für die Fahrzeugbauer aktuell ohnehin schon schwierig sei.
Der Diesel bleibt die Nummer eins
Der Anteil batterieelektrischer Modelle stieg zwar, doch das Wachstum sei noch nicht stark genug, da die Marktakzeptanz weiterhin durch das nahezu fehlende Vorhandensein wesentlicher Rahmenbedingungen gebremst werde, heißt es seitens des ACEA. Bei den Bussen kommt der E-Antrieb jetzt auf einen Marktanteil von 21,6 Prozent (+5,2 %), bei den Transportern auf 9,5 Prozent (+3,7 %) und bei den Lkw auf 3,6 Prozent (+1,5 %). Beim Blick auf die schweren Trucks über 16 Tonnen fällt der Elektro-Anteil mit jetzt 1,5 Prozent (+ 0,4 %) nochmal kleiner aus. Im Umkehrschluss bleibt der Diesel unangefochten die Nummer eins: Bei den Lkw steht der Selbstzünder bei 93,6 Prozent, bei den Transportern bei 82,0 Prozent und bei den Bussen bei 64,7 Prozent.
"Ja, der Marktanteil von Elektrofahrzeugen ist auf 3,6 Prozent gestiegen von 2,1 Prozent im letzten Jahr, aber das reicht bei weitem nicht aus, und nur wenige Länder sind treibende Kräfte. Um die Ziele für 2030 zu erreichen, muss mindestens jeder dritte neue schwere Lkw emissionsfrei sein – eine Verzehnfachung in weniger als fünf Jahren", erklärt Thomas Fabian, Chief Commercial Vehicles Officer des ACEA. "Ohne gezielte Maßnahmen wird der Übergang zu Null-Emissions-Fahrzeugen stark eingeschränkt bleiben. Angesichts der weltweit ehrgeizigsten CO2-Ziele benötigen Europas Lkw- und Bushersteller dringend optimale Rahmenbedingungen: Erstens eine geeignete Lade- und Tankinfrastruktur und zweitens Kostenparität mit konventionellen Fahrzeugen, um tragfähige Geschäftsmodelle für Transportunternehmen zu gewährleisten. Ohne diese Voraussetzungen werden die Ziele für 2030 schon bald unerreichbar sein."
Starke Rückgänge in Deutschland
Schaut man sich die Zulassungszahlen in den einzelnen Ländern an, bleibt Deutschland Sorgenkind. Im Segment der Transporter ging es hierzulande um 14,7 Prozent zurück, ein trauriger Spitzenwert in Europa. Bei den Lkw gingen die Neuzulassungen in Deutschland mit 27,5 Prozent gar fast doppelt so stark zurück wie im Europa-Schnitt. Allein bei den Bussen konnte sich der hiesige Markt überdurchschnittlich gut halten, mit einem Minus von 3,2 Prozent.