Österreich: Grünes Licht für Semmering-Basistunnel

28. Mai 2015
Die Bauarbeiten für den lange erwarteten Semmering-Basistunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark können nun durchstarten. Nach einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, die nicht zur Revision freigegeben ist, liegen laut der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) alle erforderlichen Genehmigungen vor. Der Tunnel ist demnach als zweiröhriges Tunnelsystem konzipiert und wird auf 27 Kilometern unter dem Semmering hindurchführen. Die Baukosten für die Trasse zwischen Donau und Mur sollen unverändert bei 3,3 Milliarden Euro liegen. Dank des Neubaus müssen Güterzüge dann nicht mehr über die 160 Jahr alte Gebirgsbahn aus Kaiserzeiten schnaufen. Diese bleibe als Weltkulturerbe erhalten.
Mit dem Semmering-Basistunnel werde die Bahn auf der Nord-Süd-Verbindung zu Auto und Lkw konkurrenzfähig. Für die Straßenfahrzeuge gebe es schließlich schon seit Jahren Tunnel. So sollen rund 175.000 Lkw weniger auf Österreichs Straßen unterwegs sein, die Fahrzeit für Züge zwischen Wien und Graz werde sich um 30 Minuten verkürzen. Zudem sei für den Tunnel, anders als auf der Bergstrecke, nur noch eine Lok nötig.
Die ÖBB gibt an, dass der Tunnel 2026 in Betrieb gehen soll. In den letzten Monaten habe man demnach die Bauarbeiten im mittleren Bereich „Fröschnitzgraben“ begonnen. Diese werden nun weitergeführt. In Kürze werde man auch die Arbeiten für das zweite, rund sieben Kilometer lange Stück „Gloggnitz“ beauftragen. Damit schaffe man für die nächsten zehn Jahre 400 Arbeitsplätze für Spezialisten. Anfang 2016 soll schließlich das dritte Baulos starten. Derzeit laufe die Detailplanung für diesen Abschnitt, den „Tunnel Grautschenhof“.