Österreich: Undurchsichtige Preise an E-Tankstellen

06. Dez. 2018
Intransparente Preise an E-Tankstellen bereiten den Verbrauchern in Österreich zunehmend Probleme. „Die Anfragen nehmen zu“, sagte der Energieexperte der Arbeiterkammer (AK), Michael Soder. So sei einem Kunden ein Preis verrechnet worden, der etwa das Sechsfache über der Angabe an der Ladesäule war, ein weiterer habe im Quartal plötzlich 437 statt 170 Euro für das E-Tanken zahlen müssen. Die Preise an den E-Tankstellen seien insgesamt intransparent und nicht vergleichbar, kritisierte er. Es sei höchste Zeit, dass die Politik hier tätig werde und die Rechtslage an die EU-Vorgaben anpasse, notwendig sei auch ein Preismonitoring.
Die Arbeiterkammer Wien hatte bei einer österreichweiten Markt- und Preisanalyse festgestellt, dass der Unterschied zwischen dem billigsten und dem teuersten Vertragstarif für eine 100 Kilometer lange Wegstrecke im Durchschnitt bis zu 5,41 Euro beträgt. Bei Pauschalen müssen im Nachbarland für 100 Kilometer zwischen 3,26 Euro und 5,96 Euro bezahlt werden. „Das teuerste Angebot kostet also fast doppelt so viel wie das günstigste“, betont die AK. Ähnlich verhalte es sich beim Direct-Payment. Für 100 Kilometer würden mit dem günstigsten Tarif rund 4,50 Euro fällig und mit teuersten Tarif 8,40 Euro. Trotz alledem zeigt sich aber, dass auf Basis des reinen Verbrauchs der Elektro-Pkw günstiger sei als ein benzin- oder dieselbetriebenes Fahrzeug.