GS1 Germany: Palettenschein digitalisieren

19. Apr. 2018
Funktioniert die Blockchain in der Logistik? Dieser Frage geht ein Projektteam unter der Leitung von GS1Germany mit einem konkreten Ansatz nach. Die Beteiligten wollen den Palettenschein digitalisieren.
Beiersdorf, Lekkerland, Container Centralen, die Deutsche Bahn und dm Drogeriemarkt – das sind nur einige der an dem Projekt Beteiligten. Ihnen geht es genau wie der Standardisierungsorganisation GS1 Germany vor allem darum, die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie für das eigene Unternehmen an einem konkreten Anwendungsfall zu prüfen. Und was bietet sich da besser an als der Palettentausch mit seinen zahlreichen Beteiligten, ein Prozess der zudem noch vollständig analog abgewickelt wird?
Papier verschwindet
„Wenn wir es richtig machen, ist am Ende des Projekts das Papier verschwunden“, sagte Regina Haas-Hamannt, Leiterin Innovation bei GS1Germany, zum Start des Projekts im Rahmen des Handelslogistik-Kongresses Log 2018 in Köln. Das Ziel: den bislang in Papierform genutzten Palettenschein mit der Blockchain abzubilden, unter Einbeziehung der GS1-Standards.
Denn nicht nur können die Dokumente verloren und damit auch reales Geld verloren gehen, auch die notwendige manuelle Erfassung der Daten ist für Industrie und Handel sowie Dienstleister ein großer Aufwand. „Zudem haben viele Unternehmen den eigentlich sehr einfachen Prozess individualisiert“, sagte Eric Stettiner von der Unternehmensberatung PwC, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist.
Für die Entwicklung der Simulationsumgebung und eines Prototyps wurde SAP gewonnen. Bereits im dritten Quartal diesen Jahres soll ein Testlauf stattfinden, bis Ende des Jahres wollen die Beteiligten dann das Projektergebnis vorstellen.
„Wir wollen die ErfahCCrung machen, wie sich die Blockchain vom Konjunktiv in die reale Praxis umsetzen lässt“, sagte Heiko Stuhr, Supply Chain Director D/Ch des Markenherstellers Beiersdorf aus Hamburg, „denn wir sind der Ansicht, dass sich Blockchain und Supply Chain ideal ergänzen sollten.“