Palmölverbot für Biodiesel
Biodiesel darf ab 2021 kein Palmöl mehr enthalten. Das Europäische Parlament (EP) hat im Rahmen der Richtlinie zur Förderung Erneuerbarer Energien für ein entsprechendes Verbot gestimmt und will stattdessen Biokraftstoffe aus Abfall und mehr Elektromobilität im Einsatz sehen. Bis 2022 sollen 90 Prozent der Tankstellen entlang der transeuropäischen Netze mit Schnelladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet sein, fordern die Abgeordneten. Grundsätzlich soll die Energieeffizienz EU-weit insgesamt um 35 Prozent verbessert werden, ab 2030 sollen im Verkehrssektor zwölf Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen.
Der Anteil von Biokraftstoffen aus Nahrungs- oder Futtermittelpflanzen müsse auf die Werte von 2017 beziehungsweise auf maximal sieben Prozent begrenzt werden, fordern die Parlamentarier. Moderne Kraftstoffe, die eine geringere Auswirkung auf die Landnutzung haben als Biokraftstoffe aus Nahrungsmittelpflanzen, erneuerbare Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs, fossile Brennstoffe auf Abfallbasis und Elektrizität aus erneuerbaren Quellen sollten es 2021 auf einen Anteil von mindestens 1,5 Prozent bringen, bis 2030 soll er auf zehn Prozent ansteigen.
Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) begrüßt, dass die Nutzung von konventionellem Biodiesel und Bioethanol auch künftig zugelassen sein soll. Eine Begrenzung auf zwei Prozent bewirke aber eine starke Verringerung des Absatzes, sagte Geschäftsführer Elmar Baumann. Herkömmliche Biokraftstoffe stellten derzeit in Deutschland rund 90 Prozent der Erneuerbaren Energien im Verkehrssektor, ihre Nutzung dürfe nicht halbiert sondern müsse mindestens beibehalten werden.
Nach Analysen der Umweltorganisation für den Transport, T&E, verursacht Biodiesel auf EU-Nahrungsmittelbasis 80 Prozent mehr Emissionen als der fossile Diesel, den er ersetzt. Das EP wolle Investitionen in die Kraftstoffe der Zukunft umlenken und habe eine klare Botschaft an die Biodieselindustrie gesandt. Diese Lösung mache aber nur Sinn wenn nicht nachhaltige Lösungen ausgeschlossen und hierzulande ausschließlich Abfallprodukte verwendet würden. Hier bedürfe es strengerer Regelungen, verlangt T&E.
Das Parlament kann jetzt unverzüglich Gespräche mit dem Rat und der EU-Kommission aufnehmen, um einen Kompromiss zu erzielen.