Panalpina investiert in Frischelogistik
Der Logistikdienstleister Panalpina will seine Position im Bereich Frischelogistik in den nächsten Jahren deutlich ausbauen. Der besondere Charme am Segment Perishables besteht für Firmenchef Stefan Karlen darin, dass es so gut wie keinen konjunkturellen Schwankungen unterworfen ist und hohes Wachstumspotenzial bietet.
Am Mittwoch wird Panalpina-Chef Stefan Karlen in Zürich bei der Bilanzvorlage sicherlich auch verkünden, wie die genauen weiteren Pläne von Panalpina in diesem Segment aussehen. Bereits vor einem Jahr hatte das Unternehmen erklärt, Marktführer in Transport und Logistik von verderblichen Gütern werden zu wollen. Zu Perishables zählen zum Beispiel Obst und Gemüse, aber auch Schnittblumen. Bereits bis 2020 strebt das Unternehmen aus Basel die Rolle des weltweit bevorzugten Logistikpartners in diesem Segment an.
Panalpina vergrößert das eigene Netzwerk
Die Stärke von Panalpina liegt nach eigener Einschätzung darin, dass man das weltweite Netzwerk mit entsprechendem Expertenwissen kombinieren könne. Aktuell deckt das Netzwerk nach Firmenangaben 22 Länder ab. "Es gibt einen klaren Plan, die Größe des Netzwerks zu verdoppeln, um alle Regionen abzudecken", teilt Panalpina in einem Faktenblatt zu seinem Engagement in der Frischelogistik mit. Der Logistiker arbeitet hier auch mit Partnern zusammen, erst vorigen Monat hatten sich die Panalpina-Agenten in Guatemala und Honduras, Sri Lanka sowie Pakistan dem Frischenetzwerk angeschlossen. 2018 sollen demnach noch mehr Agenten in das Netz integriert werden, vor allem in Afrika.
Bereich Perishables soll weiterentwickelt werden
Angestrebt sei nicht nur weiteres Wachstum, sondern auch die Entwicklung eines einheitlichen Standards. Denn Zulieferer und lokale Speditionen hätten zurzeit häufig noch eigene Leistungspakete. Der Anspruch von Panalpina ist es dabei, sowohl im Herkunfts- als auch im Zielland die komplette Logistikkette abzubilden.
Um seine Position im Bereich Perishables auszubauen, hat Panalpina in den vergangenen Jahren einige Übernahmen getätigt. Seit November 2015 rückten fünf Speditionen mit Spezialisierung im Bereich Import und Export von verderblicher Ware unter das Panalpina-Dach. In Deutschland waren das vorigen September Teile des Unternehmens Cool Chain Group (CCG) aus Kelsterbach und in Belgien im Dezember die Firmen Adelantex und AD Handling.
Auch Kühne + Nagel baut Bereich Perishables aus
Panalpina ist jedoch nicht das einzige Unternehmen, das sich aufmacht, sein Engagement im Perishable-Bereich auszubauen. Auch Kühne + Nagel hat diesen Bereich für sich entdeckt und im vorigen Jahr zwei Übernahmen in den USA und Kenia gemeldet. Der Anteil zum Umsatz werde immer signifikanter, erklärte Kühne + Nagel-Chef Dr. Detlef Trefzger gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell. "Im Bereich Perishables lässt sich das an der Zahl von 500.000 Tonnen ablesen, die wir voriges Jahr in der Luftfracht umgeschlagen haben – bei einer Gesamttonnage von 1,5 Millionen Tonnen."