Paule: Schwerlast-Transport mit vier Actros

12. Juni 2020
Die Stuttgarter Schwerlast-Spedition Paule hat nach monatelanger Planung einen Auftrag von Maschinenbau Scholz in Coesfeld durchgeführt. Die Ladung: ein Autoklav, ein luftdicht verschließbarer Druckbehälter mit einem Gesamtgewicht von 330 Tonnen.
Die besondere Herausforderung bei dem Transport bestand im hohen Schwerpunkt der rund 175 Tonnen schweren, 25 Meter langen und jeweils rund sieben Meter breiten beziehungsweise hohen Ladung, die auf einem gekoppelten Plateau-Auflieger mit 22 Achsen verzurrt war. Daher durfte während des Transports ein Neigungswinkel von fünf Grad nicht überschritten werden. Für die Lastfahrt wurden die hydraulisch regulierbaren Plattformen auf 1,07 Meter justiert, damit ergab sich eine Transporthöhe von rund acht Metern.
Gleich zwei SLT im Einsatz
Zum Einsatz kamen insgesamt vier Mercedes-Benz Sattelzugmaschinen von Paule, davon zwei vierachsige SLT mit jeweils 650 PS Leistung. Die beiden SLT waren für den Transport des Autoklavs zuständig, mit den beiden anderen wurden der zwanzig Tonnen schwere Deckel und weitere Zubehörteile – beide mit rund acht Metern Transportbreite – zum Binnenschiff gefahren, das die komplexe Maschine zum Weitertransport auf See nach Rotterdam brachte.
Probleme bei der Abzweigung
Pünktlich um 22 Uhr rollte der Koloss vom Scholz-Werksgelände im Industriegebiet in Coesfeld. Nach drei Stunden Fahrt erreichte der Tross dann die erste Schlüsselstelle bei Kilometer 22: einen engen 90-Grad-Abzweig. Um diesen meistern zu können, war zuvor extra der Seitenstreifen aufgeschottert und mit Kunststoffplatten abgedeckt worden. Trotzdem reichte es nicht ganz: Die Zugmaschine mit Hermann Futterknecht am Steuer fand auf den Platten nicht genügend Grip, um die schwere Ladung durch die enge Kurve zu zirkeln.
Mit Plan B zum Ziel
Dieter Wascher im zweiten SLT musste wenden, einige Kilometer Umweg fahren und dann rund zwei Kilometer rückwärts bis zu seinem Kollegen rangieren. Nachdem die beiden SLT zusammengekoppelt waren, war die knifflige Stelle schnell gemeistert. Auch die letzten 50 Meter der Strecke, die engen Kurven von der B474 hinunter an den Kai, schaffte das gut eingespielte Team problemlos. Nach etwas mehr als sechs Stunden Fahrt hatte der Transport mit einem Gesamtgewicht von knapp 330 Tonnen sein Ziel erreicht.