Deutscher Logistik Kongress: Digitalisierung voranbringen

18. Okt. 2018
Digitalisierung voranbringen, Wirtschaft stärken, Zukunft sichern – so sieht Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, den Auftrag der Politik mit Blick auf die Digitalisierung. Dies sagte er auf dem 35. Deutschen Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL).
Die Logistik halte die Welt zusammen. Und zwar in einer Art, wie man es sich noch vor einigen Jahren nicht hätte vorstellen können. Sie sorge nicht zuletzt für den Erfolg vieler anderer Branchen – und das weltweit. „Wir haben einen wirtschaftlichen Aufschwung mit knapp unter zwei Prozent Wachstum am Ende des Jahres“, sagte Altmaier in Berlin. Dabei sei absehbar, dass diese Entwicklung sich in den nächsten Jahren fortsetzt. Darin seien sich alle Experten einig. Oft sei allerdings zu hören: „Das muss irgendwann zu Ende gehen.“ Altmaier sieht das anders: „Das wissen wir nicht so genau.“ Früher glaubte mal auch, dass man den Energieverbrauch nicht von dem Wirtschaftswachstum abkoppeln könne. Heute wisse man das besser, sagte der Minister.
Deutschland führend in der Logistik
Die Ausgangslage in Sachen Digitalisierung in Deutschland sei gut. „Wir sind führend im 3D-Druck, ebenso ist es in der Logistik. Da braucht sich die Politik nicht einmischen“, erklärte Altmaier. Es gelte aber andererseits, die Rahmenbedingungen zu setzen, damit sich Arbeit lohnt. Das gelte insbesondere für den Weg in die Selbstständigkeit. Ein Schritt, der auch seitens der Gesellschaft wieder mehr goutiert werden müsse.
Die Digitalisierung wiederum werde alle Bereiche durchdringen. Maschinen werden nur erfolgreich sein, wenn sie im Internet sind. „Sind wir uns sicher, dass wir schon da sind, wo wir sein wollen?“ Ähnliches gelte fürs autonome Fahren. „Derjenige, der es schafft, ein Auto zu bauen, das aus dem Internet lernen kann, der gewinnt dieses Rennen“, sagte Altmaier. Das ganze sei letztlich eine Frage dessen, wo die Wertschöpfung geschieht – oder ob man die Lizenzen einkaufen muss.
Globaler Wettbewerb um die besten Köpfe
Mit Blick auf den Automobilbau stelle sich die Sachlage wie folgt dar: Die Batterien kommen aus Asien, die digitale Plattform aus den USA. Die Autos würden dann zwar immer noch Daimler und Volkswagen bauen – „aber 60 Prozent der Wertschöpfung finden wo anders statt.“ Im Bereich der Künstlichen Intelligenz investieren die IT-Unternehmen in den USA rund zehnmal soviel wie Unternehmen in Deutschland. Da gelte es, sich im globalen Wettbewerb die besten Köpfe zu sichern.
Überhaupt gelte es mit Blick auf den Fachkräftemangel, nichts unversucht zu lassen. „In der Politik arbeiten wir etwa an einem modernen Einwanderungsrecht“, berichtete der CDU-Politiker. Denn die Wirtschaft könne um einen weiteren Prozentpunkt wachsen, wenn es genügend Arbeitskräfte gäbe. Darüber hinaus brauche es natürlich auch die entsprechenden Qualifizierungen. Die sieht er bei den Unternehmen angesiedelt. „Denn die wissen am Besten, was sie benötigen.“