Platooning: Lkw-Konvoi trifft sich in Rotterdam

18. März 2016
Die Niederländer wollen den technologischen Fortschritt im Güterverkehr vorantreiben. Davon erhoffen sie sich weitere positive Effekte mit Blick auf den Klimaschutz. Konkret setzen sie das Thema Platooning, also das Kolonnenfahren elektronisch gekoppelter Lkw, auf die Agenda ihrer EU-Präsidentschaft und machen dieses zu einem öffentlichkeitswirksamen Ereignis. Geplant ist eine grenzüberschreitende Sternfahrt von sechs Lkw-Konvois, die am 6. April in Rotterdam eintreffen sollen.
An der „EU Truck Platooning Challenge“ beteiligen sich neben den deutschen Herstellern Daimler und MAN auch die Fahrzeugbauer DAF, Iveco, Scania und Volvo an dem Projekt. Gemanagt wird das Vorhaben vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt. Unter anderem soll Platooning durch eine verbesserte Aerodynamik zu einem geringerem Spritverbrauch führen.
MAN hat zwei Sattelzüge startklar gemacht, die die Strecke nach Rotterdam über Frankfurt elektronisch verbunden zurücklegen sollen. Der Abfahrtstag am 4. April wird in München dafür genutzt, über den Wandel der Nutzfahrzeug-Industrie, aber auch über die Umsetzung des Truck-2-Truck-Konzepts zu informieren. MAN hat sich zudem die Teilnahme von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zusichern lassen. Daimler wiederum ist mit zwei Lkw von Stuttgart aus dabei. Insgesamt werden sechs Konvois mit jeweils zwei Lkw auf unterschiedlichen Autobahnen unterwegs sein.
Scania fährt im schwedischen Södertälje los, Volvo stößt von Göteborg aus kommend dazu, dann geht es über Mälmö und Odense durch Schlweswig-Holstein nach Bremen weiter. Dort trennen sich die Strecken. Die Nordroute führt über Groningen und Zwolle nach Rotterdam, die Südroute ist durchs Ruhrgebiet geplant. Iveco startet in Brüssel und DAF im belgischen Westerlo. Damit fahren die Platoons über die Autobahnen von fünf europäischen Ländern, auch Finnland ist an dem Projekt beteiligt.
Das Ganze ist ein grenzüberschreitender Großversuch, der in den vergangenen sechs Monaten intensiv vorbereitet wurde. Die Macher versprechen sich von dieser neuen Form der Mobilität neben der Wirtschaftlichkeit auch Vorteile bei Sicherheit und Verkehrsfluss sowie eine Verringerung der CO2-Emissionen.