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Plug and Play: Neue Generation von DAF-Lkw

24. Okt. 2024 Newsletter / Fahrzeug & Technik
Der niederländische Hersteller DAF möchte Aufbauherstellern mit der neuen Lkw-Generation weiter entgegenkommen. Basis für das neue Plug-and-Play-Programm war laut DAF eine enge Zusammenarbeit mit zunächst 25 führenden Aufbauherstellern in Europa. Das Ziel: Die Hochzeit von Aufbau und Fahrgestell soll so einfach wie möglich sein. Das Fahrgestell bekommt bereits ab Werk eingeimpft, welchen Aufbau es künftig tragen wird. Nötige Schnittstellen und Feinheiten haben DAF und die Hersteller im Vorfeld ermittelt. Bei der Montage genügt es also, den Aufbau mit dem Fahrgestell zu verbinden, den Stecker einzustecken und die Technik soll funktionieren. Zeitaufwändige Nacharbeiten sollen so entfallen, verspricht das Unternehmen. Das soll den Kunden entgegenkommen, die ihr Fahrzeug schneller entgegennehmen können. Aber auch auf Herstellerseite will DAF damit punkten. Aktuell ist Plug-and-Play für Abrollkipper, Kranaufbauten, Kipper, Mischer und Absetzkipper im Angebot.
Kürzere Vorlaufzeiten bei der Aufbaumontage
„Diese Aufbauten machen etwa 90 Prozent des Marktes für Aufbauten aus", sagt Cornelis van der Lee, Direktor Rigid and Vocational Trucks bei DAF Trucks. „Kunden und DAF-Partner können nun gemeinsam mit fast jedem Aufbauhersteller entscheiden, welche universellen, ab Werk verfügbaren Fahrgestellvorbereitungen für eine ultraschnelle Montage eines Aufbaus erforderlich sind." DAF könne nicht nur die Fahrgestellkonfiguration vornehmen, sondern auch die korrekte Anordnung der Steckverbinder. „Dies ermöglicht eine sofortige Kommunikation zwischen dem Aufbau und der Fahrerinformationsanzeige auf dem Armaturenbrett sowie den Schaltern im Fahrerhaus", erklärt Van der Lee. „Das Ergebnis sind deutlich kürzere Vorlaufzeiten bei der Aufbaumontage, was wiederum die Betriebsbereitschaft neu bestellter Lkw der neuen Generation von DAF verbessert. DAF ist führend bei der Aufbauherstellerfreundlichkeit." Dazu kommen noch weitere Änderungen an der Hardware, beispielsweise ein Nutzlastplus von bis zu 160 Kilogramm.
Mit 28 Kilogramm hat der neue hintere Unterfahrschutz aus Aluminium statt Stahl daran einen ordentlichen Anteil. Dabei sei er sogar robuster als der stählerne Vorgänger. Zudem könne der Kunde auf Wunsch die Steifigkeit der Längsträger im Fahrgestell mit der Steifigkeit des Aufbauhilfsrahmens kombinieren. Dadurch können zusätzliche Verstärkungen am Fahrgestell entfallen. So spare man im besten Fall noch einmal 135 Kilogramm ein, ohne die Haltbarkeit und Steifigkeit des Rahmens zu beeinträchtigen.
Einen „Warum-nicht-schon-viel-länger"-Moment weckt die Anpassung des Lochbilds im Fahrgestell. Üblicherweise rollen DAF mit einem Bohrungsabstand von 60 Millimeter vom Band. Nun ist auch ein 50-Millimeter-Lochmuster verfügbar, was es den Aufbauern teilweise deutlich einfach macht beziehungsweise Hilfskonstruktionen mit Adapterfunktion einspart.
Warnungen und Signale über 51 Cockpit-Symbole
Doch die individuelle Vorbereitung endet nicht beim Lochbild. Auch Tanks oder die Abgasnachbehandlung können je nach Anforderung flexibel am Rahmen positioniert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die elektronische Einbindung analog oder via CAN-Bus. So lassen sich beispielsweise Signale und Warnungen ans Cockpit übermitteln. Laut DAF stehen dafür 51 Symbole, 31 Textblöcke in Grün, Gelb oder Rot sowie begleitende Warntöne zur Verfügung. Weiter gebe es eine Reihe von programmierbaren und je nach Fahrerwunsch gruppier- und positionierbaren Aftermarket-MUX-Schaltern.
Um die Aufbauten mit der nötigen Power zu versorgen, bietet DAF insgesamt 68 verschiedene Nebenabtriebspositionen an, „von kupplungsunabhängigen, motorgetriebenen Nebenabtrieben in der 11-Uhr- und 1-Uhr-Position bis zu kupplungsabhängigen Getriebe-Nebenabtrieben.“ Diese sind laut DAF mit Pumpenmontage oder mit Flanschwelle zu haben. Gleichzeitig lassen sich bis zu drei Nebenabtriebe unabhängig voneinander betreiben.